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Deutsch-ägyptische Erfolgsgeschichte: Festakt zum 20. Jubiläum der German University in Cairo

Erfolgsgeschichten

Die German University in Cairo (GUC) gilt als erfolgreichste deutsche transnationale Bildungseinrichtung. Jetzt feiert die GUC ein doppeltes Jubiläum: Vor 20 Jahren wurde die Universität nach baden-württembergischem Vorbild in Kairo gegründet. Außerdem jährt sich die Eröffnung des Berliner GUC-Campus zum 10. Mal.

Die GUC ist heute die größte deutsche transnationale Bildungseinrichtung weltweit. Mittlerweile sind mehr als 12 000 Studierende in über 100 Studiengängen eingeschrieben. Die Beziehung zu baden-württembergischen Partneruniversitäten wie Ulm, Stuttgart und Tübingen ist eng: Kooperationen reichen von gemeinsamen wissenschaftlichen Projekten über den Austausch von Studierenden und Nachwuchsforschenden bis hin zu gemeinsamen Online-Lehrveranstaltungen.

Diese 20-jährige Erfolgsgeschichte ist nun mit einem Festakt auf dem Berliner GUC-Campus mit den Patenuniversitäten Ulm, Stuttgart und Tübingen sowie mit weiteren hochrangigen Gratulanten gefeiert worden. Professor Ashraf Mansour, der Gründer und Kuratoriums-Vorsitzende der GUC hatte als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Universität Ulm promoviert und habilitiert. Mansour war es ein besonderes Anliegen, die in Ulm gelebte Einheit von Forschung und Lehre auf die Neugründung in Kairo zu übertragen. Professor Ashraf Mansour sagt anlässlich des Jubiläums:

"Mit der Gründung der German University in Cairo habe ich eine Vision umgesetzt: In Kairo sollte ein exzellentes Zentrum für Forschung und Lehre nach deutschem Modell entstehen. Glücklicherweise fanden sich Unterstützer für diese wagemutige Idee – allen voran die Universitäten Ulm und Stuttgart. Die deutsch-ägyptischen Partner haben sich mit Herz und Seele in den GUC-Aufbau eingebracht. Nach 20 Jahren ist es nun Zeit, stolz auf das Erreichte zu schauen und die Zukunft zu planen."

Die deutschen Partneruniversitäten profitierten insbesondere von hervorragenden ägyptischen Studierenden und Nachwuchsforschenden in den MINT-Fächern, die in Baden-Württemberg eine Abschlussarbeit schreiben oder im Land promovieren. Grußworte und Glückwünsche zum Jubiläum kamen von Professor Michael Weber, Präsident der Universität Ulm, von Professor Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, sowie von DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks und Vito Cecere (Auswärtiges Amt). Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sagt zur Bedeutung der GUC:

"20 Jahre German University in Cairo, 10 Jahre GUC-Campus Berlin und 70 Jahre deutsch-ägyptische Beziehungen: Eigentlich feiern wir heute drei Jubiläen. Inzwischen hat sich die GUC zum Motor der binationalen Partnerschaft entwickelt: Die transnationale Bildungseinrichtung trägt maßgeblich zur Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Deutschlands in Ägypten und darüber hinaus bei."

Zuvor hatte sich die ägyptische Ministerin für Planung und wirtschaftliche Entwicklung, Dr. Hala El-Said, mit einer Online-Botschaft an die Festgesellschaft gewandt. Weitere Hauptredner waren der ägyptische Botschafter in Deutschland, Khaled Galal Abdelhamid, und Uwe Brockhausen, Bürgermeister von Berlin-Reinickendorf. In diesem Bezirk hat die GUC vor 10 Jahren ihren Berliner Campus eröffnet: Mehr als 7000 ägyptische Studierende haben hier bereits einen Auslandsaufenthalt verbracht.

Verschiedene Ehrungen und eine Panel-Diskussion ("Wissenschaft als Vertrauens-Diplomatie") rundeten das Festprogramm ab. Unter den Podiumsgästen waren der Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Dr. Enno Aufderheide, der deutsche Botschafter in Ägypten, Frank Hartmann, Vertreter des Auswärtigen Amts, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Präsidenten der Universitäten Ulm sowie Stuttgart. Die Diskutanten waren sich schnell einig: Die enge Partnerschaft mit der GUC soll auch in Zukunft auf Augenhöhe fortgeführt und ausgebaut werden. Interdisziplinäre Forschung und die Digitalisierung bieten neue Chancen.

Bereits im Oktober wird das nächste deutsch-ägyptische Jubiläum gefeiert: Vor 70 Jahren wurden die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgenommen.

Hintergrund

Die German University in Cairo ist 2002 auf Initiative des Physik-Professors Ashraf Mansour gegründet worden. Heute studieren mehr als 12600 junge Menschen an 8 Fakultäten – von Ingenieurwissenschaften über technisch orientiertes Management bis zur Pharmazie. Somit sind 40 Prozent aller Lernenden an einer deutschen transnationalen Bildungseinrichtung im Ausland an der GUC eingeschrieben.

Die Auswahl der Studieninteressierten ist hochselektiv; dafür erhalten bis zu 85 Prozent der Immatrikulierten ein GUC-Stipendium. Bislang haben über 22 600 Absolventen ihr Studium erfolgreich abgeschlossen – fast die Hälfte davon sind Frauen. Die Anbindung an die Wirtschaft garantiert der Industriepark auf dem GUC-Campus in Kairo, wo sich deutsche Unternehmen wie Trumpf, Zeiss oder FESTO niedergelassen haben.
Die Unterrichtssprache an der GUC ist Englisch. Um den Austausch zu erleichtern, belegen Studierende jedoch verpflichtende Deutschkurse. Über 12 300 ägyptische Studentinnen und Studenten konnten in 20 Jahren Deutschland besuchen – fast 4000 haben sogar ihre Bachelorarbeit bei deutschen Partnern geschrieben. Neben dem GUC-Campus in Berlin gibt es seit 2007 das GUC-Büro in Ulm und DAAD-Projektkoordinatoren in Ulm, Tübingen sowie Stuttgart. Dazu kommt ein GUC-Gästehaus in Ulm. Die Gründung der German University in Cairo wurde insbesondere unterstützt von BMBF, vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), von den Universitäten Ulm und Stuttgart sowie vom ägyptischen Bildungsministerium. Außerdem waren die deutsche Botschaft in Kairo sowie die Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer beteiligt.

Quelle: Universität Ulm Redaktion: von Henry Hensel, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ägypten Deutschland Themen: Bildung und Hochschulen Netzwerke

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