Die Leitfragen des gemeinsamen Projekts lauten: Wie können junge Menschen und Frauen, die in Nigeria in besonderem Maße von Armut betroffen sind, besser in den Arbeitsmarkt integriert werden? Wie können bisher wenig verbundene Wertschöpfungsketten in der nigerianischen Landwirtschaft besser integriert werden, um die Produktion rentable zu machen und den hier Beschäftigten ein besseres und vor allem stabileres Einkommen zu sichern?
In der Entwicklungsökonomik wie auch in der Entwicklungszusammenarbeit sind Wertschöpfungsketten ein großes Thema. Dabei konzentriert sich die Diskussion derzeit aber stark auf nicht-landwirtschaftliche Güter. Magdalene Silberberger, Juniorprofessorin für Entwicklungsökonomik an der Universität Witten/Herdecke erklärt:
„Leider geht hier der wissenschaftliche Diskurs ein Stück weit an der Realität vorbei. Denn die ärmsten Menschen in Afrika leben in ländlichen Gegenden, und für diese Länder kommt es zunächst einmal darauf an, in ihrer eigenen Region Land und Stadt, Industrie und Agrarproduktion besser miteinander zu verknüpfen.“
Magdalene Silberberger arbeitet seit vielen Jahren mit Prof. Dr. Evans Osabuohien vom Centre for Economic Policy & Development Research der Covenant University in Nigeria zusammen. Sie haben nun gemeinsam bei der Alexander von Humboldt Stiftung eine Förderung für zwei Jahre eingeworben. Für Jun.-Prof. Silberberger ist die direkte Kooperation mit afrikanischen Partnern eine zwingende Voraussetzung wirklichkeitsnaher und damit relevanter Forschung. Denn die afrikanischen Kolleginnen und Kollegen besäßen ein Wissen, das Außenstehende nicht haben könnten. Die Förderung gebe nun die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts weiter miteinander und voneinander zu lernen.
Zum Nachlesen
- Uni Witten/Herdecke (11.08.2020): Armut in Afrika bekämpfen - junge Menschen und Frauen besser in den Arbeitsmarkt integrieren