StartseiteLänderAfrikaAfrika: Weitere LänderNeue öffentlich-private Partnerschaft zur Entwicklung von Medikamenten gegen parasitäre Wurminfektionen lanciert

Neue öffentlich-private Partnerschaft zur Entwicklung von Medikamenten gegen parasitäre Wurminfektionen lanciert

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Ein neues Konsortium bestehend aus Forschungsinstituten, Universitäten, gemeinnützigen Organisationen und Pharmaunternehmen hat sich zusammengeschlossen, um neue Medikamente gegen Infektionen zu entwickeln, die durch parasitäre Würmer (Helminthen) verursacht werden. Zu diesen Krankheiten zählen die Flussblindheit und lymphatische Filariose sowie Infektionen mit Haken- und Peitschenwürmern. Fast eine Milliarde Menschen weltweit sind betroffen.

Diese neue multidisziplinäre Plattform – die "Helminth Elimination Platform" (HELP) – wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert und läuft bis September 2024. HELP wird vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) geleitet und involviert eine gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsorganisation (R&D), die Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi), sowie die Pharmaunternehmen Bayer Animal Health und Celgene. Weitere Partner europäischer und afrikanischer akademischer Einrichtungen sind das Universitätsklinikum Bonn, Deutschland, das Muséum National d'Histoire Naturelle Paris, Frankreich, sowie das Ifakara Health Institute, Tansania, und die Universität Buea, Kamerun.

Das HELP-Konsortium wird an Nematodenwürmern arbeiten, zu denen sowohl die Filarien, welche Flussblindheit (Onchozerkose), Loiose und lymphatische Filariose verursachen, als auch Darmhelminthen wie Haken- und Peitschenwurm gehören, welche durch kontaminierten Boden übertragen werden. Effizientere, sicherere und erschwinglichere Behandlungen sind sowohl für Flussblindheit erforderlich, die zu einer Erblindung und einem lähmenden Juckreiz der Haut führen kann, als auch für Infektionen mit bodenübertragenen Helminthen, die Bauchschmerzen, Durchfall und erhebliche Wachstumsverzögerung verursachen können.

Das HELP-Konsortium wird Aktivitäten von der Entdeckung bis zur klinischen Entwicklung von Medikamenten durchführen. Verbindungsklassen mit validierten Wirkstofftargets in parasitologischen und präklinischen Studien in der Veterinärmedizin werden für die Anwendung am Menschen evaluiert. Darüber hinaus werden Oxfendazol und Oxantel-Pamoat, zwei gut charakterisierte Verbindungen, in frühen klinischen Studien untersucht. HELP wird auch zum Kapazitätsaufbau in Forschung und Entwicklung in den betroffenen Ländern beitragen und zwei klinische Phase-I-Studien in Afrika durchführen.

Quelle: Swiss Tropical and Public Health Institute via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kamerun Tansania Frankreich Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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