StartseiteLänderAfrikaAfrika: Weitere LänderUniversität Hohenheim testet Mechanisierung der Agrarwirtschaft in Sambia

Universität Hohenheim testet Mechanisierung der Agrarwirtschaft in Sambia

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Forscher der Universität Hohenheim untersuchen, wie Lohnunternehmer in Sambia Traktoren nachhaltig für Kleinbauern einsetzen.

Ein Einsatz von Maschinen könnte Arbeitsbelastungen reduzieren und landwirtschaftliche Einkommen erheblich steigern, meinen Wissenschaftler der Universität Hohenheim. Sie testen Ideen, wie Kleinbauern in Sambia über Lohnunternehmer Zugang zu Traktoren erhalten können – und welche sozialen Folgen das mit sich bringt. Die Arbeit ist in ein größeres Vorhabens des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingebunden, das an der Universität Hohenheim drei Teilprojekte mit insgesamt 650.000 Euro fördert. Das Gesamtprojekt zählt damit zu den Schwergewichten der Forschung an der Universität Hohenheim.

Afrikanische Kleinbauern sind bei der Feldarbeit in der Regel auf ihre Muskelkraft angewiesen: Etwa 80 Prozent der Landwirte in Afrika bestellen laut Angaben der Welternährungsorganisation FAO ihre Felder nur mit Handarbeit ohne die Hilfe von Zugtieren oder Traktoren. Daher können sie nur kleine Flächen bewirtschaften, die Erträge sind gering. Die Folge: „Landwirtschaftliche Einkommen sind niedrig, und gerade junge Menschen finden Landwirtschaft kaum attraktiv und wandern ab“, erklärt Prof. Dr. Regina Birner, Agrarexpertin an der Universität Hohenheim.

Bei dem Modell, das die Forscher nun in Sambia untersuchen, kaufen aufstrebende Farmer die Traktoren und bieten Kleinbauern die Leistungen als Bezahl-Service an. Der Landtechnik-Hersteller John Deere unterstützt dieses Modell unter anderem in Sambia und Kenia. Die Forscher wollen verstehen, wie sich ein solches Modell ökonomisch, sozial und ökologisch auf die teilnehmenden Haushalte und die restliche Dorfgemeinschaft auswirkt. Eine andere zentrale Frage ist die Finanzierung der Maschinen und des Services sowie die Rolle des Herstellers und der Banken dabei.

Hintergrund: Projekt Grüne Innovationszentren in Afrika

Das Projekt „Grüne Innovationszentren in Afrika“ hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen seiner Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ ins Leben gerufen. Ziel ist es Innovationszentren aufzubauen, in denen Schulung, Beratung und Forschung gebündelt sind. Die Umsetzung vor Ort erfolgt durch die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Die Initiative wird von wissenschaftlicher Forschung begleitet, die das BMZ mit insgesamt sechs Millionen Euro fördert. Rund die Hälfte des Betrages erhalten die afrikanischen Partner (Forum for Agricultural Research in Africa FARA, African Growth and Development Policy Modeling Consortium AGRODEP). In Deutschland sind neben der Universität Hohenheim die Universität Bonn mit dem Zentrum für Entwicklungsforschung (federführend) und die Technische Universität München beteiligt.

Die Arbeiten an der Universität Hohenheim werden mit rund 650.000 Euro unterstützt. Sie starteten am 1. März 2015 und laufen bis zum 28. Februar 2018. Beteiligt sind das Fachgebiet Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung, die Fachgebiete Agrartechnik in den Tropen und Subtropen sowie das Fachgebiet Tierernährung und Weidewirtschaft in den Tropen und Subtropen..

Kontakt:

Prof. Dr. Regina Birner
Universität Hohenheim
Fachgebiet Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung
Tel: 0711 459 23517
E-Mail: Regina.Birner(at)uni-hohenheim.de

Quelle: Universität Hohenheim / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: sonstige Länder Region südliches Afrika Themen: Wirtschaft, Märkte Förderung

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