StartseiteLänderAfrikaGhanaWissenschaftler diskutieren sozialen Wandel in Afrika

Wissenschaftler diskutieren sozialen Wandel in Afrika

Forscher des Programmes "Adaption und Kreativität in Afrika" diskutieren vom 1. bis 4. Oktober 2014 auf ihrer zweiten internationalen Konferenz in Dakar die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Programm, das seit 2011 von den Universitäten Leipzig und Halle koordiniert wird, vereint etwa 70 Wissenschaftler aus Deutschland und Afrika, die in zwölf Teilprojekten Prozesse sozialen Wandels in Afrika analysieren.

Insbesondere wird untersucht, wie afrikanische Gesellschaften mit beschleunigten globalen Wandel umgehen: Wie finden Anpassungsprozesse statt? Was sind die Quellen von Innovationsprozessen? Wie wird in diesem Umfeld soziale Ordnung hergestellt? In Dakar werden knapp 80 deutsche und internationale Gäste erwartet, um an der viertägigen Ergebniskonferenz teilzunehmen und anschließend gemeinsam mit afrikanischen Partnern auf einem Workhop die Beantragung eines Internationalen Zentrums für Höhere Studien in Afrika zu beraten. Dies ist eine Initiative, die gemeinsam mit dem Forum Transregionale Studien in Berlin organisiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt wird.

Die Ergebniskonferenz wird unter anderem von Vertretern der DFG sowie dem Deutschen Botschafter im Senegal, Bernhard Kampmann, eröffnet und begleitet. International renommierte Wissenschaftler aus den Politikwissenschaften, der Anthropologie und den Postcolonial Studies werden auf der Konferenz sprechen, darunter Prof. Dr. Kristin Peterson (UC Irvine, USA), Prof. Dr. Gilbert Khadiagala (Witwatersrand University, South Africa), Prof. Dr. Hlonipha Mokoena (Columbia University, USA), und Prof. Dr. Achille Mbembe (Witwatersrand University, South Africa). Darüber hinaus nehmen afrikanische Kooperationspartner aus zehn Ländern sowie Vertreter afrikanischer Bildungs- und Forschungseinrichtungen an der Konferenz teil. In einer Diskussion zu "The Politics of Infrastructures - Managing the Ebola Epidemic" werden sozio-politische, ökonomische und legale Aspekte der aktuellen Ebola-Krise diskutiert.

Das DFG geförderte Programm SPP 1448 "Adaptation and Creativity in Africa - Technologies and Significations in the Production of Order and Disorder" ist im Jahr 2011 für eine Förderdauer von sechs Jahren eingerichtet worden. In Zweijahresabschnitten werden Forschungsprojekte gefördert, die an verschiedenen universitären und außeruniversitären Standorten in Deutschland angesiedelt sind. Das Programm wird von Prof. Dr. Richard Rottenburg, Universität Halle-Wittenberg, und Prof. Dr. Ulf Engel, Universität Leipzig, koordiniert.

Das Leipziger Teilprojekt des SPP 1448 mit zwei Mitarbeiterinnen befasst sich mit "Changing Stateness in Africa". An der Universität Leipzig wird es von Prof. Dr. Matthias Middell und Prof. Dr. Ulf Engel geleitet, an der Université Yaoundé I in Kamerun von Prof. Dr. David Simo. Die Wissenschaftler haben sich in der ersten Phase damit beschäftigt, wie sich das Verhältnis von Staat und Gesellschaft in Kamerun und Ghana verändert. In der zweiten Phase des Projektes wurde die Forschung auf Äthiopien ausgeweitet. In einer geplanten dritten Phase ist die Einbeziehung Mosambiks als weitere Fallstudie geplant.

Das hallesche Teilprojekt des SPP 1448 "Translating Global Health Technologies" untersucht mit drei deutschen Mitarbeitern und einem afrikanischen Partner unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Rottenburg (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Prof. Dr. Dieter Neubert (Universität Bayreuth), wie in Uganda und Ruanda der Zugang zu medizinischer Versorgung organisiert wird, welche Rolle hierbei Bemühungen um die sogenannte "Globale Gesundheit" spielen und welche infrastrukturellen, normativen und institutionellen Herausforderungen sich dabei stellen.

Nach der Konferenz in Dakar ist eine dritte und letzte Ergebniskonferenz im Jahr 2016 geplant. Sie wird in in Addis Abeba, Äthiopien, dem Sitz der African Union stattfinden.

Kontakt

Lena Heinze
Centre for Area Studies
Telefon: +49 341 97-30265
lena.heinze(at)uni-leipzig.de

Quelle: Universität Leipzig Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Angola Benin Burkina Faso Côte d'Ivoire Gambia Ghana Kamerun Kenia Namibia Nigeria Region Ostafrika Region südliches Afrika Region Westafrika Ruanda Senegal Somalia Südafrika Tansania Togo Zentralafrikanische Republik Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss.

Weitere Informationen

Projektträger