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Leopoldina berät Namibia beim Aufbau einer Wissenschaftsakademie

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina berät das Land Namibia gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften Südafrikas (ASAAf) und dem Netzwerk Afrikanischer Wissenschaftsakademien (NASAC) bei der Gründung einer Akademie der Wissenschaften. Ziel ist es, eine namibische Akademie aufzubauen, welche Politik und Gesellschaft wissenschaftlich berät und das Land in der internationalen Akademiengemeinschaft vertritt. Vom 12. bis zum 15. Juli war die Delegation aus Namibia und Südafrika zu einem Arbeitstreffen an der Leopoldina in Halle und Berlin zu Gast.

Die Leopoldina hat sich in Übereinstimmung mit der im Jahr 2008 von der Bundesregierung beschlossenen „Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung“ entschieden, sich stärker im südlichen Afrika zu engagieren. „Unsere Wahl ist auf Namibia gefallen, weil dort die politische Willensbildung in Bezug auf die Gründung einer Akademie klar erkennbar war und das Land die erforderliche politische Stabilität aufweist“, begründet Professor Jörg Hacker, Präsident der Leopoldina, die Entscheidung.

Kernthemen des Arbeitstreffens in Halle waren der Aufbau von Akademiestrukturen und Arbeitsweisen insbesondere am Beispiel der Politikberatung. Die Gäste sprachen dazu mit Mitgliedern des Leopoldina-Präsidiums und den Leitern der Abteilungen der Akademie. Darüber hinaus besuchten die Delegationen auch das Berliner Büro der Akademie im Regierungsviertel. Dort führten die afrikanischen Gäste im Beisein des namibischen Botschafters Neville Melvin Gertze weitere Gespräche mit Vertretern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Jungen Akademie, einer gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Leopoldina etablierten Organisation für herausragende Nachwuchswissenschaftler.

Der Aufbau der namibischen Akademie erfolgt in drei Phasen. Auf die Vorbereitungsphase folgen die Gründungsphase und die Phase der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Partnerakademien mit der neu gegründeten Akademie. In der Vorbereitungsphase erarbeiten sieben Experten aus Namibia und je drei aus Deutschland und Südafrika in vier Arbeitstreffen Ziele, Funktionen und Struktur der namibischen Akademie. Für das Jahr 2011 sind die Gründung der Akademie, die Einbeziehung herausragender Wissenschaftler des Landes und erste Kommunikationsmaßnahmen vorgesehen. Die letzte Phase sieht den Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen der namibischen, der südafrikanischen und der deutschen Akademie vor und verfolgt die Absicht, gemeinsame wissenschaftliche Projekte zu entwickeln und durchzuführen.

Die derzeit laufende Vorbereitungsphase wird vom Internationalen Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Kontakt
Dr. habil. Hans-Jochen Marquardt
Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Tel.: 0345 - 472 - 39830
E-Mail: hans-jochen.marquardt(at)leopoldina.org

Quelle: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Redaktion: Länder / Organisationen: Namibia Südafrika Themen: Bildung und Hochschulen Infrastruktur

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