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DFG richtet 18 neue Graduiertenkollegs ein

Themen von Astroteilchenphysik über Globalisierung bis zum „Wissen der Künste“ / Erste deutsch-brasilianische Kooperation / Mittel für Erkenntnistransfer / Intensive Betreuung

Zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 18 neue Graduiertenkollegs ein. Dies beschloss der zuständige Bewilligungsausschuss jetzt in Bonn. Die Neueinrichtungen werden zunächst viereinhalb Jahre lang gefördert und erhalten in dieser Zeit insgesamt etwa 60 Millionen Euro. Zusätzlich zu den 18 neuen Kollegs stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von vier Kollegs für weitere viereinhalb Jahre zu.

Der Bewilligungsausschuss hatte auf seiner ersten Sitzung in diesem Jahr über besonders viele Anträge für neue Graduiertenkollegs zu entscheiden. Insgesamt lagen nach den vorangegangenen Begutachtungen 24 Einrichtungsanträge vor. Hinzu kamen sechs Anträge zur Fortsetzung laufender Kollegs. „Die Förderform der Graduiertenkollegs ist weiterhin sehr attraktiv und wird von den Hochschulen und von den Promovierenden stark nachgefragt“, sagte DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner. Angesichts des hohen Interesses und um möglichst viele hervorragende Förderanträge bewilligen zu können, habe die DFG deshalb in diesem Jahr die Mittel für die Graduiertenkollegs aus den Geldern des von Bund und Ländern getragenen Paktes für Forschung und Innovation noch einmal deutlich erhöht.

Wie Kleiner hervorhob, bieten auch die neuen Graduiertenkollegs ihren Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem hoch qualifizierten und strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm zu promovieren. Dies sorge nicht nur für ein hohes fachliches Niveau, sondern auch für eine intensive Betreuung. „Ein solches enges und ebenso vertrauensvolles wie verbindliches Verhältnis zwischen den Promovierenden und ihren Betreuerinnen und Betreuern kann auch gerade angesichts der aktuellen Diskussion um Fehlverhalten und Redlichkeit in der Wissenschaft gar nicht hoch genug geschätzt werden“, fügte der DFG-Präsident hinzu.

Thematisch reicht der Bogen von der Wandlung des Begriffs „Privatheit“ über Prozesse und Praktiken der Innovationsgesellschaft bis zur Ressourceneffizienz von Unternehmen. Gleich mehrere der neu bewilligten Graduiertenkollegs befassen sich mit Aspekten der Globalisierung. In den Lebenswissenschaften gilt der Blick unter anderem bakteriellen Überlebensstrategien und der Verbesserung der Strahlentherapie, in den Naturwissenschaften der Natur der Dunklen Materie und komplexen Netzwerken beispielsweise in der Klimaforschung und beim Landnutzungswandel.

Eines der 18 neuen Kollegs ist ein Internationales Graduiertenkolleg – und zugleich eine Premiere: Das erste deutsch-brasilianische Graduiertenkolleg ist in Berlin und São Paolo angesiedelt und bringt Physiker, Mathematiker, Biologen, Klimatologen und Geografen aus beiden Ländern zur Erforschung von komplexen Netzwerken zusammen. Neu ist auch der Brückenschlag zwischen der Wissenschaft und der Kunst, den die Berliner Universität der Künste mit ihrem Kolleg „Das Wissen der Künste“ unternimmt; in ihm arbeiten Kunstwissenschaftler und Künstler zusammen. Mehrere der Neueinrichtungen sind ortsverteilt und bieten so Kooperationsmöglichkeiten in der Nachwuchsausbildung auch für kleinere Fachgebiete, die an nur einer Universität nicht die „kritische Masse“ für eine Antragstellung erreichen können.

Mit einer weiteren Neuerung sollen schließlich auch die Graduiertenkollegs zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und damit zum Austausch zwischen den Universitäten und der Wirtschaft sowie dem öffentlichen Sektor beitragen. Ab sofort können in diesem Förderprogramm der DFG ebenfalls Mittel für Transferprojekte beantragt werden. Zwei erste Transferprojekte – beantragt von einem Karlsruher Graduiertenkolleg zu „Prozessketten in der Fertigung“ – wurden nun bewilligt.

Insgesamt fördert die DFG derzeit 206 Graduiertenkollegs, darunter 45 Internationale Kollegs.

Mehr zum Programm und den geförderten Kollegs finden Sie unter:

Informationen zur Entwicklung der GRK in den vergangenen Jahren enthält das jetzt vorgestellte „Monitoring des Förderprogramms Graduiertenkollegs“. Dieser Bericht wertet die regelmäßigen Online-Erhebungen der DFG bei den Graduiertenkollegs und die Antragsdatenbank in der DFG-Geschäftsstelle aus und macht beispielsweise Angaben zur Promotionsdauer und zur Beteiligung von Frauen in den Kollegs. Die Online-Version des Berichts ist verfügbar unter:

Kontakt
Dr. Annette Schmidtmann,
Leiterin der Gruppe Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen, Nachwuchsförderung,
Tel.: +49 228 - 885 - 2424
E-Mail: Annette.Schmidtmann(at)dfg.de

Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG Redaktion: Länder / Organisationen: Brasilien Deutschland Themen: Förderung Infrastruktur Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Wirtschaft, Märkte Physik. u. chem. Techn. Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Engineering und Produktion Ethik, Recht, Gesellschaft Fachkräfte

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