1956 wurde Brasília für 600.000 Menschen geplant. Mehr als 50 Jahre später stößt der Distrikt an seine Grenzen: 2,5 Millionen Menschen bevölkern die Hauptstadtregion, für 2025 sind mehr als 3,2 Millionen prognostiziert. Das ungebrochene Bevölkerungswachstum wird in naher Zukunft für Probleme sorgen, besonders in der Wasserversorgung: „Die Stadt und der Bundesdistrikt Brasília werden ab 2013 Schwierigkeiten mit der Trinkwasserversorgung bekommen“, sagt Prof. Holger Weiß. Der Leiter des UFZ-Departments Grundwassersanierung koordiniert zusammen mit Prof. Franz Makeschin von der Technischen Universität Dresden eines der fünf Projekte der Internationalen WasserforschungsAllianz Sachsen (IWAS) in der Modellregion Lateinamerika, das Projekt IWAS Água DF. Übergreifendes Ziel des vom Bundesforschungsministerium seit 2008 finanzierten Vorhabens ist es, für die Stadt und ihre Einwohner die wissenschaftlichen Grundlagen einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wasserressourcen im Rahmen eines Integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM) zu schaffen.
Ein Ansatz, der für Brasília sowie für ganz Südamerika noch weitgehend Neuland ist und der gute Chancen bietet, deutsches Know-how zu vermarkten. Die schwierige Wasserversorgung ist typisch für viele boomende Städte in Lateinamerika und Asien: Die Anlage der Infrastruktur für die Versorgung und Entsorgung von Wasser, etwa der Bau von Abwasserleitungen, Kläranlagen und die Trinkwasseraufbereitung, hält mit der Bevölkerungsentwicklung kaum Schritt.
Die Internationale WasserforschungsAllianz Sachsen (IWAS) hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Beiträge zu einem integrierten Wasserressourcen-Management (IWRM) in fünf hydrologisch sensitiven Regionen zu liefern. Ausgehend von einigen der drängendsten Wasserprobleme weltweit in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, landwirtschaftliche Bewässerung, Ökosystemdienstleistungen sowie Extremereignisse und -prozesse, werden spezifische Fragestellungen in verschiedenen Weltregionen untersucht.
IWAS ist ein Verbundprojekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Technischen Universität Dresden und der Stadtentwässerung Dresden GmbH als unternehmerischem Partner.
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Am 12./13. Oktober 2011 fand in Dresden eine Konferenz zum Integrierten Wasserressourcenmanagement (IWRM) statt. Etwa 400 Wissenschaftler und Mitarbeiter von Politik, Verwaltung, Unternehmen und der Entwicklungszusammenarbeit aus über 50 Ländern widmeten sich in über 100 Vorträgen, Diskussionen und zahlreichen Posterbeiträgen der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser. Behandelt wurden aktuelle Fragen des Wassersektors wie z.B.:
- Wie kann die Wasserbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels nachhaltig geplant werden?
- Welche Technologien tragen zu einer effizienten und sparsamen Nutzung von Wasser bei?
- Wie kann deutsches Know-how in Schwellen- und Entwicklungsländern genutzt werden?
- Wie kann ein flexibles und integratives Wasserressourcen-Management konzipiert werden?
Die Konferenz wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) organisiert, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und von der International Water Association (IWA) sowie dem Global Water Systems Project (GWSP) unterstützt.
UFZ-Schwerpunktthema „Wasser und Globaler Wandel“:
http://www.ufz.de/index.php?de=21285
Podcast mit Prof. Dr. Dietrich Borchardt vom UFZ Magdeburg und der TU Dresden:
http://www.ufz.de/data/wasser+globaler%20wandel14437.mp3
UFZ-Spezial „In Sachen Wasser“:
http://www.ufz.de/index.php?de=21987
Internationale WasserforschungsAllianz Sachsen (IWAS):
http://www.iwas-sachsen.ufz.de/
Kontakt
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Prof. Holger Weiß
Tel.: 0341 - 235 - 1253
Web: http://www.ufz.de/index.php?de=1623
Technische Universität Dresden
Prof. Dr. Franz Makeschin
Tel.: 035203 - 38 - 31307
Web: http://boku.forst.tu-dresden.de/index.php?makeschin_deu
Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Tel.: 0341 - 235 - 1635
Web: http://www.ufz.de/index.php?de=640