Indikatoren für Bildung

Tabelle 3: Bildungsindikatoren
Quelle: OECD Data Explorer (Stand Oktober 2024) und "OECD - PISA 2022: Ergebnisse", außer
1 UNESCO Institute of Statistics (Stand Oktober 2024)
* OECD (UNESCO) registrieren nur diejenigen internationalen Studierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss im Ausland anstreben.
** OECD (UNESCO) registrieren nur diejenigen internationalen Studierenden bzw. Promovierenden, bei denen aufgrund der Aufenthaltsdauer davon auszugehen ist, dass sie einen Abschluss in dem jeweiligen Land anstreben.
*** Statt auf internationale (d.h. bei im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechtigung ohne Berücksichtigung der Staatsangehörigkeit) bezieht sich diese Angabe auf ausländische Studierende bzw. Promovierende.

Indikator

USA

Deutschland

OECD-Gesamt

Stand

Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: Bildung insgesamt [Prozent]

5,81

4,57

4,91

2021

Wachstum des Bildungsanteils am BIP (Differenz des BIP-Bildungsanteils zu dem des Vorjahres) [Prozent]

-0,23

-0,03

-0,15

2021

Bildungsanteil am Bruttoinlandsprodukt: tertiäre Bildung [Prozent]

2,32

1,32

1,48

2021

Öffentlicher Anteil an den Ausgaben für tertiäre Bildung [Prozent]

38,7

83,9

68,7

2021

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender aus dem Land [Prozent]*

0,56

4,08

1,79

2022

Anzahl Studierender im Tertiärbereich insgesamt [Mio.]1

17,860

3,363

- -

2022

Anteil internationaler abschlussorientierter Studierender im Land [Prozent]**

4,89***

12,00

- -

2022

Anzahl Promovierender insgesamt

353.268

200.307

- -

2022

Anteil internationaler abschlussorientierter Promovierender im Land [Prozent]**

25,19***

22,79

- -

2022

Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich [Prozent]

51,83

38,51

47,57

2023

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Mathematik, Statistik und Naturwissenschaften [Prozent]

8,21

7,93

5,45

2022

Anteil an neuen Studienabschlüssen in Ingenieurswissenschaften, Fertigung und Konstruktion [Prozent]

6,95

22,53

13,60

2022

PISA-Ergebnisse: Lesen [Punktzahl (Platzierung)]

504 (9)

480 (21)

472

2022

PISA-Ergebnisse: Mathematik [Punktzahl (Platzierung)]

465 (34)

475 (24)

485

2022

PISA-Ergebnisse: Naturwissenschaften [Punktzahl (Platzierung)]

499 (16)

492 (22)

476

2022

         

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Schulen und Hochschulen

Das Schulsystem ist in den USA eine Angelegenheit der Bundesstaaten, woraus sich eine große Heterogenität ergibt. Wichtige Entscheidungen werden auch auf der Ebene der Schulbezirke gefällt, so dass selbst innerhalb der einzelnen Bundesstaaten erhebliche Unterschiede existieren. Auch die Schulpflicht ist von den Bundesstaaten unterschiedlich geregelt, in einigen Bundesstaaten reicht die Schulpflicht vom vollendeten sechsten bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr, in anderen Bundesstaaten gibt es hingegen nur eine Bildungs- oder Unterrichtspflicht, so dass dort keine Schule besucht werden muss. Etwa 3 Prozent der Schüler im schulpflichtigen Alter werden zu Hause unterrichtet.

Die meisten Schüler in den USA besuchen staatliche, über Steuergelder finanzierte Schulen. Das öffentliche Schulsystem ist koedukativ. Etwa 10 Prozent der US-Schüler besuchen private Schulen, für die eine Gebühr bezahlt werden muss. Die Kinder werden gewöhnlich mit fünf Jahren in den sogenannten Kindergarten eingeschult. Zuvor haben bereits viele Kinder ein Vorschulprogramm (Nursery School) absolviert. Die Junior High Schools und Middle Schools umfassen meist die Klassenstufen 6-8, gelegentlich darüber hinaus auch die Klassenstufe 5 oder 9. Die High School ist für die sekundäre Ausbildung zuständig. Sie umfasst die Klassenstufen 9 bis 12 und wird mit dem „High School Diploma“ abgeschlossen. Die High School ist eine Schule mit Kurssystem, Klassenverbände existieren nicht.

Im Rahmen der PISA-Studie der OECD („Programme on International Student Assessment“) werden die Kompetenzen 15-jähriger Schüler geprüft und länderübergreifend verglichen. Dabei liegen die USA bei den Kompetenzen im Lesen und in den Naturwissenschaften in etwa bei den Durchschnittswerten der OECD, in Mathematik darunter.

Jede Hochschule entscheidet eigenständig darüber, wen sie zum Studium zulässt und wie die Richtlinien für die Zulassung aussehen. In der Regel müssen die Studenten die High School abgeschlossen haben oder ein GED („General Equivalency Diploma") vorweisen. Zudem müssen sie einen standardisierten Test absolvieren. Die Studiengebühren sind nach wie vor sehr hoch und insbesondere in Folge der Wirtschaftskrise 2007 noch gestiegen. Ein internationaler Vergleich für einheimische Studierende an öffentlichen Hochschulen zeigt, dass die USA innerhalb der OECD nur von Großbritannien übertroffen werden. Demnach mussten US-amerikanische Studierende für ein Bachelor-Studienjahr knapp 9000 USD bezahlen (OECD Education at a Glance (2019), Daten und Grafik). An privaten Hochschulen liegen die Studiengebühren noch um ein Vielfaches höher.

Im postsekundären Bildungswesen der USA gibt es etwa 10.000 Einrichtungen, gut 4500 davon akkreditierte Hochschulen. Das Hochschulsystem der USA lässt sich in vier Bereiche gliedern:

  • Die staatlichen Hochschulen sind sehr divers und reichen von lokalen Community Colleges über regionale, staatliche Universitäten bis zu großen Forschungseinrichtungen. Die Finanzmittel für diese Hochschulen stammen, je nach Bundesstaat in unterschiedlichem Maße, hauptsächlich aus staatlichen Ressourcen.
  • Auch die privaten gemeinnützigen Hochschulen (private, non-profit) sind heterogen. Neben kleinen Liberal Arts Colleges gehören auch die großen, namhaften Forschungsuniversitäten wie Stanford oder Harvard, die sich in der Regel durch Stiftungsvermögen finanzieren, in diese Kategorie.
  • Private gewinnorientierte Hochschulen (private, for-profit) beziehen ihre Einnahmen überwiegend aus Studiendarlehen der Bundesregierung. An gewinnorientierten Hochschulen sind nur 12 Prozent aller Studierenden eingeschrieben.
  • Die Community Colleges sind von der Regierung finanzierte Colleges, die zweijährige Studiengänge anbieten, welche zu einem sogenannten „Associate Degree“ führen. Viele Studierende beginnen aufgrund der hohen Studienkosten ihr Studium an einem Community College und wechseln erst nach einigen Semestern an eine Hochschule mit vierjährigen Studiengängen, an der sie einen Bachelorabschluss erwerben können (Quelle: DAAD-Ländersachstand USA 2017).

Die Tendenz bei den Studierendenzahlen ist seit einigen Jahren leicht rückläufig. Im Herbst 2017 waren knapp 20 Millionen (19.765.598) Studierende an Hochschulen in den USA eingeschrieben. Davon führten mit 16.76 Millionen Studierenden über drei Viertel ein grundständiges Studium (Undergraduate Program) durch. Aus dieser Gruppe waren knapp 6 Millionen an Community Colleges mit 2-jährigen Programmen und rund 10,8 Millionen an Colleges und Universitäten mit 4-jährigen Programmen eingeschrieben. Dazu kamen an den Institutionen mit 4-jährigem Programm 3 Millionen Studierende in der Postgraduiertenphase (Quelle: National Center for Education Statistics – NCES Digest18).

Die 62 führenden Forschungsuniversitäten, die sich für die Förderung der akademischen Forschung und Lehre in Nordamerika einsetzen, haben sich zur Association of American Universities (AAU) zusammengeschlossen (siehe unter FuE im öffentlichen und privaten Sektor). In der Association of American Colleges & Universities (AAC&U) haben sich fast 1400 Hochschulen und Colleges zusammengeschlossen. Die AAC&U legt ihren inhaltlichen Schwerpunkt auf ein breites Angebot in der tertiären Ausbildung. Die American Association of Community Colleges (AACC) vertritt bundesweit etwa 1.200 Colleges mit zweijährigen Programmen.

Die Präferenz für Tertiärbildung ist in in den USA schon lange ausgeprägt: In der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (25-64 Jahre) liegt der Anteil mit Abschlüssen im Tertiärbereich bei 47 Prozent. 2018 erreichte der Anteil der 25-34jährigen in den USA, die einen tertiären Bildungsgang abgeschlossen haben, 49 Prozent. Er lag somit 5 Prozent über dem OECD-Durchschnitt und weit über den deutschen Werten (siehe Bildungsindikatoren). Das US-amerikanische Profil weicht dabei etwas von dem OECD-Profil ab: Die Anteile der Abschlüsse von Kurzzeitstudien („short-cycle tertiary“), Bachelor-Abschlüssen sowie von Promotionen sind etwas höher, der Anteil der Master-Abschlüsse ist aber etwas niedriger (siehe OECD Education at a Glance (2019), Abbildung A1.3, Daten und Grafik).

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Berufliche Bildung

Für eine berufliche Ausbildung stehen in den USA zwei Wege zur Verfügung.

Zum einen existiert in den USA ein heterogenes betriebliches Ausbildungswesen („Registered Apprenticeship"). Die Ausbildung findet im Rahmen der normalen beruflichen Tätigkeit in den Betrieben statt. Der theoretische Teil wird zum Beispiel von Gewerkschaften oder Berufsverbänden organisiert und je nach Bundesstaat, Branche und Unternehmen in unterschiedlichen Einrichtungen wie Community Colleges, Schulen oder Kursräumen der Unternehmen durchgeführt. Das Ausbildungsprogramm wird meist mit einem Zertifikat „Certificate of Completion of Apprenticeship“ beendet.

Zweitens werden an den Community Colleges zweijährige Studiengänge angeboten (siehe vorheriger Abschnitt), welche zu einem sogenannten „Associate Degree" führen. Von den etwa 1 Million Abschlüssen wurden 2016/17 fast 40 Prozent in den Liberal Arts (vor allem Sprachen, Literatur etc.) vergeben, knapp ein Fünftel für Gesundheitsberufe und etwa 12 Prozent im Fach Betriebswirtschaft (Quelle: National Center for Education Statistics – NCES Digest18).

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Weiterbildung

Das Bildungssystem der USA eröffnet im postsekundären Bereich durch seine Bildungseinrichtungen, die eine Vielzahl von Bildungsprogrammen anbieten, attraktive Chancen und Möglichkeiten, Abschlüsse zu erwerben. An den Community Colleges können Zertifikate („Certificate of Competency") für den Abschluss thematisch spezialisierter Programme, die in der Regel ein Jahr dauern, erworben werden. Diese stellen einen wichtigen Bestandteil des Angebotes in der Weiterbildung, Fort- und Erwachsenenbildung und Umschulung dar. Auch das sehr gute Angebot an Fernkursen trägt zum vielfältigen Weiterbildungsangebot bei.

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