StartseiteLänderAmerikaUSAZusammenfassungÜberblick zur Kooperation mit Deutschland

Überblick zur Kooperation mit Deutschland: USA

Die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und den USA hat für beide Länder einen hohen Stellenwert: Aus US-amerikanischer Perspektive liegt Deutschland als Zielland für Studierende aus den USA wie auch als Ko-Publikationsland für wissenschaftliche Veröffentlichungen unter den Top 5 (siehe vorheriger Abschnitt). Aus deutscher Perspektive platziert sich die USA als Zielland ebenfalls unter den Top 5 (Daten für 2019, Wissenschaft weltoffen 2022, S. 63) und liegt als Ko-Publikationsland sogar auf Rang 1. Als Herkunftsland für internationale Studierende kommt beiden Ländern jeweils eine geringere Bedeutung zu.

Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA ist dezentral organisiert und wird von den Forschungsorganisationen, Forschungsinstituten bzw. Forschenden weitgehend selbstständig betrieben. Es gibt zahlreiche bilaterale Kooperationsvereinbarungen zwischen Einzelinstitutionen, die die Basis für ein enges Netzwerk deutsch-amerikanischer Forschungsprojekte bilden.

Ein Rahmenabkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA wurde im Februar 2010 unterzeichnet.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Kooperationsprojekte mit verschiedenen fachlichen Schwerpunkten, wichtig ist vor allem die Gesundheitsforschung (Überblick zu bilateralen und multilateralen Projekten mit einer Förderung des BMBF). Im Jahr 2009 wurde eine deutsch-US-amerikanische Förderinitiative in der Zusammenarbeit in den „Computational Neurosciences“ begonnen, die gemeinsam vom BMBF und der National Science Foundation (NSF) getragen wird. Das Ziel der regelmäßigen Förderrunden ist es, transnationale Forschungsprojekte durchzuführen. Zudem hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit der National Science Foundation (NSF) ein Abkommen vereinbart, das Anträge für Forschungsprojekte zwischen Forschenden mit Institutssitz in den USA und Deutschland im Rahmen von gemeinsamen Ausschreibungen ermöglicht. 2023 sind beispielsweise Bewerbungen in den Fachgebieten Physik, Klimawandel sowie sicherer und vertrauenswürdiger Cyberspace möglich. 

Die Grundlage der Kooperation in der bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit bildet die Gemeinsame Absichtserklärung zwischen den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), für Wirtschaft und Energie (BMWi, heutiges BMWK) und für Arbeit und Soziales (BMAS) der Bundesrepublik Deutschland und den Ministerien für Wirtschaft (Department of Commerce, DoC), für Bildung (Department of Education – DoE) und für Arbeit (Department of Labour, DoL) der Vereinigten Staaten von Amerika bezüglich der Zusammenarbeit bei der Förderung der dualen Ausbildung und der beruflichen Bildung. Die erste Absichtserklärung wurde am 5. Juni 2015 unterzeichnet und hatte eine Laufzeit von drei Jahren bis Juni 2018. Die zweite Absichtserklärung wurde am 12. November 2020 unterzeichnet. Im Fokus der BMBF-Förderung stehen die Entwicklung und Erprobung betrieblicher Ausbildung, dabei zusätzlich die Erprobung sozialpartnerschaftlicher Kooperationsmodelle und die Dissemination erfolgreicher Ansätze.

Der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) weist derzeit 2.308 offizielle Kooperationen zwischen Deutschland und den USA aus. 239 deutsche Hochschulen kooperieren mit 627 US-amerikanischen Hochschulen und 14 sonstigen Einrichtungen (Stand: 08/2024).

Internationale Mobilität von und in die USA wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) gefördert. In der gemeinsamen Verantwortung von DAAD, DFG und AvH wird das German Academic International Network (GAIN) gepflegt, ein Netzwerk von deutschen Studierenden und Forschenden in Nordamerika.

  • 2023 (in Klammern die Zahlen für 2019 Pre-Covid) hat der DAAD unter eigenen Programmen Förderung für einen Aufenthalt in den USA an 2.537 (3.626) Studierende und Graduierte (inkl. Promovierende, Statusgruppen I-III) und 311 (611) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Hochschullehrkräfte (inkl. Post-Docs, Statusgruppe IV) aus Deutschland vergeben. In der Förderbilanz der DAAD sind die USA damit nach wie vor mit weitem Abstand das wichtigste Zielland. In den obengenannten Kategorien erhielten außerdem 1.159 (1.025) und 307 (152) Geförderte aus den USA eine Unterstützung des DAAD, um eine Aktivität im eigenen Land oder einen Auslandsaufenthalt, darunter auch Deutschlandaufenthalte, zu finanzieren.
  • Die AvH fördert ausländische Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fächer und Länder, die mit Hilfe von Forschungsstipendien und -preisen in Deutschland tätig werden. 2023 wurden 74 Forschungsstipendien und 30 Forschungspreise an Geförderte aus den USA vergeben. Bei der Anzahl der Forschungspreise liegt die USA in der Förderbilanz der AvH an erster Stelle, während sie bei den Forschungsstipendien gleichauf mit China liegt.
  • Auch bei der DFG, die eng mit der National Science Foundation (NSF) kooperiert, genießt die USA einen hohen Stellenwert. 2023 gab es 5 Internationale Graduiertenkollegs (IGKs). Als Zielland für deutsche Post-Docs belegten die USA mit 314 Walter-Benjamin-Stipendien den Spitzenrang vor dem Vereinigten Königreich.

Die vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen pflegen die Zusammenarbeit mit den USA seit Langem intensiv.

2023 beherbergte die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 633 US-amerikanische Nachwuchs- und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. In der Förderbilanz der MPG lag die USA damit als Herkunftsland für Gastforschende auf Rang 4 hinter China, Indien und Italien. In der Projektkooperation belegte sie mit 933 Projekten mit weitem Abstand den Spitzenrang. Auch das Max Planck Florida Institute for Neuroscience und die Einrichtung von vier internationalen Max Planck Centern unterstreichen die herausragende Stellung, die die Kooperation einnimmt (siehe unten).

Unter dem Dach von Fraunhofer USA operieren derzeit eine Reihe von rechtlich unselbstständigen Fraunhofer-Zentren bzw. Büros mit eigenen Forschungskapazitäten sowie ein Marketingbüro (siehe unten).

Die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) arbeitet in zahlreichen Projekten in allen thematischen Bereichen mit US-amerikanischen Partnern zusammen. Herausragend ist die Zusammenarbeit in der physikalischen Grundlagenforschung. Auch in der Gesundheitsforschung gibt es eine enge Kooperation.

In der Förderbilanz der Leibniz-Institute ist die USA mit 738 Personen (2023) das mit Abstand wichtigste Herkunftsland für Gastforschungsaufenthalte. Mit der Smithsonian Institution wurde eine langfristige strategische Kooperation vereinbart.

Andere Ressorts sind ebenfalls aktiv. Für Deutschland sind die USA der wichtigste außereuropäische Kooperationspartner für Forschung in den Themen Weltraum, Aeronautik und Energie. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Verantwortungsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kooperiert in diesen Themen eng mit verschiedenen Partnern in den USA und unterhält außerdem eine Außenstelle in Washington D.C. Das DLR und die NASA („National Aeronautics and Space Administration“) haben bereits bei zahlreichen Forschungsaktivitäten erfolgreich kooperiert: bei der astronautischen Raumfahrt, bei der Erforschung des Weltalls, in der Luftfahrt- und Klimaforschung und in der Erdbeobachtung. Das 2010 geschlossene 10-jährige Rahmenabkommen zur bilateralen NASA-DLR-Zusammenarbeit wurde Ende 2020 um weitere zehn Jahre verlängert. Beispiele für erfolgreiche Kooperationen sind das deutsch-amerikanische Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie SOFIA sowie die Satellitenmission GRACE und das Nachfolgeprojekt GRACE Follow On (GRACE-FO).

Es folgt eine Auswahl von Einrichtungen vor Ort, die die Kooperation zwischen Deutschland und den USA tragen und unterstützen:

Folgende Zentren haben ihre Aktivitäten eingestellt:

Zusätzlich haben viele deutsche Universitäten Vertretungen in den USA, mehr als 25 deutsche Hochschulbüros sind alleine im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus New York (DWIH NY) vertreten.

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