2024 erhielten die Historikerin Kateřina Čapková und Bala Venkat Mani, der interdisziplinär unter anderem im Bereich der Literaturwissenschaft und der Migrationsforschung tätig ist, den Reimar Lüst-Preis. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis trägt den Namen des Astrophysikers und früheren Präsidenten (1989-1999) der Humboldt-Stiftung Reimar Lüst (1923-2020).
Die Historikerin Kateřina Čapková ist eine führende Expertin für die moderne jüdische Geschichte in Mittel- und Osteuropa, die Geschichte der Sinti und Roma sowie für Flucht und Migration im 20. Jahrhundert. Sie lehrt am Institut für Zeitgeschichte der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik. Der zentrale Fokus ihrer Forschung liegt auf den Erfahrungen jüdischer Gemeinschaften in der damaligen Tschechoslowakei im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Reimar Lüst-Preis wird ihr einen Forschungsaufenthalt am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig ermöglichen.
Bala Venkat Mani beschäftigt sich an der University of Wisconsin-Madison, USA, mit moderner deutscher Literaturwissenschaft, Migrations- und Fluchtforschung sowie Buch- und Bibliothekswissenschaft. Sein interdisziplinärer Ansatz kombiniert historische, literarische und digitale Perspektiven, um literarische Netzwerke und die globale Zirkulation von Wissen besser zu verstehen. Der Reimar Lüst-Preis wird ihm einen Forschungsaufenthalt am Deutschen Literaturarchiv Marbach ermöglichen.
Zum Nachlesen
- Alexander von Humboldt-Stiftung (09.12.2024): Humboldt-Stiftung zeichnet herausragende Forschung mit Schwerpunkt Flucht und Migration aus