StartseiteLänderAsienChinaBMBF-geförderte Deutsch-Chinesische Alumnifachnetzwerke (DCHAN) gestartet

BMBF-geförderte Deutsch-Chinesische Alumnifachnetzwerke (DCHAN) gestartet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Sieben ausgewählte Alumnifachnetze haben im Oktober und November ihre Arbeit aufgenommen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Erfahrungen, Kenntnisse und Kontakte deutscher Studierender und Wissenschaftler, die in China gelebt und gearbeitet haben, nachhaltig nutzbar machen. Mit einer BMBF-Fördermaßnahme (Volumen rund 3,5 Mio. Euro) werden dazu sieben Alumnifachnetzwerke gefördert. Die Vernetzung der Alumni soll die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in mehreren Bereichen pflegen und möglichst Anstöße für neue wissenschaftliche, aber auch anderweitige, Kooperationen geben.

Logistik, Urbanisierung und Stadtentwicklung, Maschinenbau, System-Neurowissenschaften, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Internationalisierung in Wirtschaft und Wissenschaft - so lauten die Fach-/Themengebiete der sieben ausgewählten Alumnifachnetzwerke.

Geplant ist in allen Bereichen der Aufbau von möglichst institutionsunabhängigen und -übergreifenden Netzwerken von Alumni und deutschen Fachkräften mit China-Bezug. Diese Plattformen sollen sowohl deutsche als auch chinesische Fachverbände, Fachgesellschaften, Hochschulen und weitere interessierte Stakeholder mit einbeziehen. Damit wird eine Maßnahme der im Oktober 2015 veröffentlichten China-Strategie des BMBF umgesetzt.

Um die Wirkung und Innovationskraft der Alumnifachnetze zu erhöhen, unterstützt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) die Fachnetze bei der Vernetzung untereinander und erschließt Synergiepotentiale zwischen den Fachnetzen. Mit der Vermittlung von einschlägigen Experten und relevanten Akteuren sowie möglichen Partnern, und mit der Bereitstellung von Chinaexpertise und logistischen Strukturen hilft der DAAD den Fachnetzen bei der Realisierung ihrer Ziele und erleichtert somit den Einstieg in China-bezogene Kooperationen. Neben einem Auftaktworkshop im März 2018 ist ein Querschnittsworkshop u.a. mit chinesischen Stakeholdern in Peking 2019 und eine Abschlusskonferenz in Berlin 2020 geplant, zu der die interessierte Öffentlichkeit eingeladen wird. Eine Veröffentlichung im Jahr 2021 zu den zentralen Ergebnissen soll die DCHAN Fördermaßnahme abrunden.

Der gemeinsame Kick-Off der Alumnifachnetzwerke wird in Form eines Auftaktworkshops am 8./9. März 2018 in Bonn begangen, bei dem die Fachnetze ihre Projektziele aufeinander abstimmen und die Weichen für die dreijährige Projektlaufzeit stellen.

Kurzprofile der BMBF-geförderten Alumnifachnetze:

Das Alumni-FUB-Fachnetz im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften an der Freien Universität Berlin plant die deutschland- und chinaweite Vernetzung von Alumni im Rahmen geisteswissenschaftlicher Projekte mit Chinabezug. Durch die Untersuchung von Divergenzen und Übereinkünften bei der Frage nach dem „Guten Leben" im jeweils deutschen und chinesischen Kontext sollen kooperative Lehr- und Forschungsperspektiven geschaffen werden, so u.a. auch bei dem in Deutschland noch jungen Forschungszweig "Global Philosophy" mit Schwerpunkt "Chinese Philosophy“.

Das ALUROUT-Fachnetz im Bereich Logistik am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML plant die Implementierung eines Deutsch-Chinesischen Fach-Alumni-Netzwerks mit zentralen Anlaufstellen jeweils in Qingdao (China) und Dortmund. Ziel ist es, die deutsch-chinesischen Kooperationen über die Vernetzung von Alumni aus exzellenten Wissenschaftseinrichtungen und führenden Industrieunternehmen im Bereich der Logistik langfristig auszubauen und somit den Industriestandort Deutschland in der Logistik zu stärken.

Das DCAPP-Fachnetz im Bereich Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Heidelberg und am Universitätsklinikum Freiburg plant den gezielten Auf- und Ausbau eines deutsch-chinesischen Netzwerks und die Stärkung der China-Kompetenz auf dem Gebiet der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie in Klinik, Lehre, Forschung und Gesundheitswesen. Ziel ist es, deutsche und chinesische Ärzte, Psychologen und Sozialwissenschaftlern in die Entwicklung von deutsch-chinesischen Forschungsprojekten, Klinikprojekten, die Entwicklung neuer Berufsfelder und den Aufbau gemeinsamer Strukturen im Gesundheitswesen (Consulting-Plattform) einzubinden.

Das DC-Hub-Fachnetz im Bereich Internationalisierung in Wirtschaft und Wissenschaft an der Universität Leipzig plant in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut in Leipzig den Aufbau eines deutschlandweiten Alumni-Netzwerkes aus chinesischen und deutschen Alumni mit dem Ziel, Unternehmergeist, Innovationen und die internationale Ausweitung des Handels zu fördern. Mithilfe von Netzwerkarbeit, die sich zunächst auf die Identifizierung und Unterstützung deutsch-chinesischer Start-ups und KMUs im universitären Umfeld konzentriert, sollen bilaterale Cluster, Technologietransfer und Vernetzungen innerhalb einzelner Fachgebiete und auch fachübergreifend gestärkt werden.

Das JRL-Alumni-Fachnetz im Bereich Maschinenbau an der RWTH Aachen plant den Auf- und Ausbau eines Netzwerkes deutscher und chinesischer Alumni mit dem Schwerpunkt Maschinenbau. Ziel ist es, Forscher und Fach-Alumni beider Länder anwendungsorientiert zu vernetzen und so eine geeignete Basis für vertrauensvolle gemeinsame Projekte zu schaffen. Ein erster Baustein ist die enge Kooperation mit der Tsinghua Universität in diesem Bereich.

Das SGN2-Fachnetz im Bereich von Neurowissenschaften an der Philipps-Universität Marburg plant die disziplinübergreifende Zusammenarbeit von etablierten Neurowissenschaftlern/innen mit deutsch-chinesischer Forschungserfahrung. Ziel ist es, das innovative Potenzial von Grundlagenwissenschaftlern, Klinikern und Wirtschaftsvertretern beider Länder langfristig zu binden und Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in medizinische und medizin-technische Anwendungen zu überführen. Das „Sino-German Neuroscience Network“ bindet somit das Fachwissen beider Länder institutionsübergreifend und baut eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Das URBANI[XX]-Fachnetz im Bereich Urbanisierung und Stadtentwicklung am China Center der Technischen Universität Berlin plant, in Kooperation mit dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der Tongji-Universität in Shanghai, den Aufbau eines deutsch-chinesischen Alumninetzwerks mit Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik. Ziel ist es, über die Verknüpfung der Grundlagenforschung mit der anwendungsorientierten Forschung innovative Lösungsansätze bei der Gestaltung nachhaltiger und inklusiver Städte zu finden. Durch das Zusammenbringen von exzellenten Forschenden und Praktikern aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, den Planungswissenschaften, dem Wirtschaftsingenieurwesen, der Medizin sowie den Geistes- und Sozialwissenschaften werden Fachgebietsgrenzen überschritten und Synergieeffekte geschaffen.

Ansprechpartnerin:

Dr. Nicola Hartlieb
Tel.: +49 228 3821-1409
Email: nicola.hartlieb(at)dlr.de

Weitergehende Links:

www.dchan-projekt.de 
Zentrales Internetportal zum Förderschwerpunkt

Quelle: DLR Projektträger Redaktion: von Dr. Nicola Hartlieb, DLR Projektträger, Europäische und internationale Zusammenarbeit Länder / Organisationen: China Deutschland Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Infrastruktur Engineering und Produktion Lebenswissenschaften Wirtschaft, Märkte

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