"Wir gehen auf zahlreiche Partner überall auf der Welt zu, um mit ihnen gemeinsam nach technologisch überzeugenden Lösungen zu suchen, die uns allen helfen", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan jetzt in Berlin bei einem öffentlichen Fachgespräch mit hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. "Die Zeit drängt: Im kommenden Jahrzehnt wird sich entscheiden, ob und wie wir die globalen Herausforderungen meistern werden", so Schavan. "Klimawandel und Wasserknappheit, Bedrohung der biologischen Vielfalt sowie die Versorgung mit Rohstoffen und mit Energie stellen die Menschheit vor Aufgaben von bisher nicht gekanntem Ausmaß. Hier müssen wir schnell geeignete Strategien und Instrumentarien entwickeln. Ich bin sicher: Jetzt beginnt die Dekade der Forschung!"
Das neue Rahmenprogramm umfasst ein breites Forschungsspektrum: Verbesserte Energieeffizienz und höhere Rohstoffproduktivität werden zentrale Themen sein. Diese Arbeiten sollen dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen. Gleichzeitig unterstützt das Ministerium solche Wissenschaftler, die Anpassungsstrategien gegen die Auswirkungen des Klimawandels entwickeln. Das BMBF baut außerdem weitere Forschungsinfrastrukturen auf, die helfen sollen, das System Erde weiter zu untersuchen. Hierbei geht es auch darum, den Klimawandel noch besser zu verstehen. Ein weiterer Schwerpunkt des Rahmenprogramms sind internationale Forschungskooperationen - vor allem mit Schwellen- und Entwicklungsländern.
"Deutschland ist bereits ein Technologie- und Marktführer in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel", sagte Ministerin Schavan. "Auch beim nachhaltigen Ressourcenmanagement sowie bei innovativen Umwelt- und Energietechnologien hat Deutschland weltweit eine Spitzenposition. Mit dem neuen Rahmenprogramm wollen wir diese Position stärken und weiter ausbauen. Nachhaltigkeitspolitik ist deshalb immer auch Innovationspolitik!"
Drei neue Förderlinien verdeutlichen stellvertretend die neue Förderpolitik des BMBF:
Kooperationen auf Augenhöhe mit Entwicklungsländern
Afrika wird besonders stark vom Klimawandel betroffen sein. Wissenschaftler aus Deutschland werden deshalb verstärkt auf ihre Kollegen in Afrika zugehen. Das Ziel: Afrikanische Staaten sollen besser in die Lage versetzt werden, selbst im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit erfolgreich zu sein. Das BMBF wird in den nächsten Jahren so genannte Afrika Kompetenzzentren aufbauen, die tragfähige Forschungsstrukturen in verschiedenen Regionen Afrikas schaffen. Das Ministerium stellt hierfür in den nächsten Jahren 95 Millionen Euro Fördermittel bis bereit.
Schwellenländer im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung abholen
Das BMBF will mehr Forschungskooperationen mit Schwellenländern ermöglichen. Dies soll die gemeinsamen Anstrengungen stärken, das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Hier startet das Ministerium eine neue Forschungsinitiative, die sich vor allem an die "BRICS-Staaten" (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) richtet. Allein für diese Initiative stellt das BMBF 60 Millionen Euro zur Verfügung.
Das System Erde besser verstehen
Forscher wollen die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Land, Ozean, Biosphäre, Atmosphäre und den Eismassen noch besser nachvollziehen können. Ziel ist es letztlich, den Klimawandel noch besser zu verstehen - und geeignete Anpassungsstrategien zu entwickeln. Das BMBF wird dafür unter anderem die Grundlagenforschung durch neue Infrastrukturen und Großgeräte stärken und enger mit der anwendungsorientierten Forschung verzahnen. Allein für die Erneuerung der deutschen Forschungsflotte wird das BMBF 650 Millionen Euro in den nächsten sechs Jahren aufwenden.