StartseiteLänderAsienIndienIndische Regierung will Studierende durch praxisorientierte Ausbildung in der Wirtschaft beschäftigungsfähiger machen

Indische Regierung will Studierende durch praxisorientierte Ausbildung in der Wirtschaft beschäftigungsfähiger machen

Berichterstattung weltweit

Ein neues Programm soll Studierenden, beginnend mit Absolventen, die im April ihr Studium abschließen, die Möglichkeit geben, in der Wirtschaft Ausbildungsplätze zu finden. Es zielt weiterhin darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit indischer Studierender zu verbessern, indem sie praktische Ausbildung als integralen Bestandteil in universitäre Curricula verankert.

Das Ende Februar vom Minister for Human Resources Development, Shri Prakash Javadekar, vorgestellte „Scheme for Higher Education Youth in Apprenticeship and Skills“ (SHREYAS) wird von drei Regierungsressorts getragen und ist eingebettet in das im August letzten Jahres angekündigte National Apprenticeship Promotion Scheme (NAPS).

Auf dem SHREYAS-Portal können sich Bildungseinrichtungen und Unternehmen anmelden und ihren jeweiligen Bedarf und Angebot an Ausbildungsplätzen bereitstellen. Die Zusammenführung von Studierenden und Ausbildungsplätzen erfolgt nach vorgegebenen Eignungskriterien. Dies soll, den Eigenheiten der unterschiedlichen Branchen Rechnung tragend, von sog. Sector Skill Councils (SSCs) umgesetzt werden, u. a. in den Branchen Banken und Finanzen, Einzelhandel, Gesundheitswesen, Telekommunikation, Textil- und Bekleidungsindustrie, Logistik sowie Medien. Später sollen entsprechend der sich entwickelnden Nachfrage an Auszubildungsplätzen und der Anpassung von Lehrplänen weitere Branchen hinzukommen.

Das Programm soll auf drei Wegen implementiert werden:

  • Zusatzausbildung für bereits Graduierte (add-on apprenticeship oder degree apprenticeship): Vor dem Abschluss stehende Studierende werden aufgefordert, aus dem Angebot an Ausbildungsplätzen, das brachenspezifisch von den Sector Skill Councils zusammengestellt wird, eine Stelle auszusuchen. Das in der Regel sechsmonatige Ausbildungsprogramm beginnt unmittelbar nach dem Studienabschluss, wird mit monatlich 6.000 Rupien (umgerechnet knapp 75 Euro) vom Unternehmen vergütet und endet mit einer Abschlussprüfung durch den Sector Skill Council.
  • In Studiengänge integrierte Ausbildung (embedded apprenticeship): Die bestehenden berufsbildungsorientierten Studiengänge (Bachelors of Vocation - B.Voc) werden umstrukturiert mit einer im Studienplan eingebetteten festen berufspraktischen Ausbildungskomponente von etwa 6 bis 10 Monaten. Auch hier ist eine monatliche Vergütung von 6.000 Rupien vorgesehen, die aber zu 25 Prozent vom Staat getragen wird. Es wird erwartet, dass diese Studiengänge ab dem akademischen Jahr 2018-19 beginnen werden.
  • Verbindung der nationalen Servicestelle für Berufsberatung und -vermittlung mit den Universitäten: Das Portal des National Career Service (NCS) wird mit den Hochschuleinrichtungen verbunden. Bis jetzt haben mehr als 9.000 Arbeitgeber mehr als 200.000 Stellenangebote ausgeschrieben, für die Studierende in Frage kommen. Dies würde den Studierenden in Hochschuleinrichtungen helfen, die keine Möglichkeit zur Rekrutierung auf dem Campus haben.

Bis 2022 sollen über diese drei Wege fünf Millionen Studentinnen und Studenten in eine praktische Ausbildung kommen.

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Quelle: Government of India Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Indien Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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