Verbundprojekt: "Qualifikation" im Migrationsprozess ausländischer Fachkräfte in Asien. Teilprojekt: Asiatische Startup Unternehmer*innen in wissensintensiven Branchen in Tokio und Singapur

Das ethnografische Projekt untersucht die Rolle asiatischer Unternehmer*innen in Tokios und Singapurs wissensintensiver Startup Landschaft. Die berufliche Selbständigkeit von Migranten in innovativen Bereichen wie z.B. FinTech ist ein unterentwickelter jedoch für die vom demografischen Wandel besonders stark getroffenen Industrieländer äußerst wichtiger Bereich der Migrationsforschung. Tokio und Singapur sind Knotenpunkte der Finanz- und wissensintensiven Industrien im asiatisch-pazifischen Raum. Die Konkurrenzfähigkeit dieser "globalen Städte" und der Industrieländer, in die sie eingebettet sind, hängt stark von ihrer Innovationsfähigkeit ab. Das Projekt setzt sich zwei Hauptziele: Zum einen sollen anhand soziologischer (qualitativ und quantitativ) Methoden Faktoren identifiziert werden, die für das Gelingen der unternehmerischen Tätigkeit förderlich oder hinderlich sind. Im Anschluss wird überprüft, ob und inwieweit die berufliche Selbstständigkeit die Einbettung der Migrant*innen in die aufnehmende Gesellschaft beeinflusst. Das Projekt nimmt eine intersektionale Perspektive ein und hinterfragt welche Qualifikationen die Migranten mitbringen – und wie diese von den Migrationsregimen Japan und Singapur eingestuft werden –, wie sich selbstzugeschriebene sowie aufgezwungene Identitäten der Migranten (Gender, Ethnizität, Herkunftsland, etc.) auf die berufliche Selbständigkeit auswirken, und welche Auswirkung die Agency der Migrant*innen (unter anderem Netzwerken und Weiterqualifizierung) auf weitere Migrations- oder etwaige Bleibeprozesse hat. Damit verspricht das Projekt einen richtungsweisenden Beitrag zu neuen und zunehmend wichtigen Zweigen der Migrationsforschung sowie der Regionalforschung in Asien zu leisten.