Die Ausgaben von Regierungen und Unternehmen in den OECD-Mitgliedsländern müssen sich größtenteils noch von den Auswirkungen der Rezession erholen. Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil der OECD-Mitgliedsländer an den globalen FuE-Ausgaben von 90 % auf 70 % gesunken.
Die Steigerungsrate der Bruttoinlandsaufwendungen für FuE war in den OECD‑Ländern im Zeitraum 2008‑2012 mit einem Wert von 1,6% nur halb so hoch wie in den Jahren 2001‑2008. Im selben Zeitraum von 2008-2012 hat China seine FuE‑Ausgaben verdoppelt. Im Jahr 2012 betrug die absolute Höhe der Bruttoinlandsaufwendungen für FuE in China 257 Milliarden USD. Zum Vergleich: Die USA lagen 2012 bei 357 Milliarden USD, die EU bei 282 und Japan bei 134 Milliarden USD.
Der Bericht warnt davor, dass Regierungen wegen des Zwangs zur Haushaltskonsolidierung zukünftig weniger Möglichkeiten als in der akuten Wirtschaftskrise haben werden, die Zurückhaltung von Unternehmen bei den FuE-Ausgaben auszugleichen. Zu den weiteren Schlüsselergebnissen zählen:
- Während China nach und nach eine Spitzenposition erklimmt, liegt der OECD-Raum (u.a. USA, Japan, weite Teile Europas) insgesamt noch deutlich vor den BRIICS-Ländern (Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China, Südafrika). 2012 betrugen die Bruttoinlandsaufwendungen für FuE im OECD-Raum insgesamt 1.1 Billionen USD. Im Vergleich wurden 330 Milliarden USD für FuE in den BRIICS-Ländern ausgegeben.
- Südkorea erklomm 2012 eine Spitzenreiterposition in Bezug auf den Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (4, 36 %). Im Vergleich dazu liegt der OECD-Durchschnitt bei lediglich 2, 4 %, während Israel mit 3, 93 % an zweiter Stelle steht.
- 12 % aller Spitzenpublikationen wurden 2013 von den BRIICS-Ländern produziert. Im Vergleich zu 2003 hat sich damit der Anteil dieser Ländergruppe verdoppelt. Jedoch liegen die USA mit einem Anteil von 28 % immer noch deutlich vorne.
- Für mobile publizierende Wissenschaftler aus den USA sind China und Südkorea inzwischen die beliebtesten Zielländer. Beide Länder konnten daher im Zeitraum von 1996-2011 von einem Brain Gain profitieren.
- In Europa ist der Trend uneinheitlich: Einige Länder (Dänemark, Deutschland) nähern sich den von ihnen angestrebten Zielwerten für den Anteil der FuE-Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt an. Andere (Portugal, Spanien) entfernen sich weiter davon.
- In den meisten Ländern werden 10 bis 20 % der unternehmensbasierten FuE-Ausgaben durch öffentliche Mittel finanziert.
Die OECD hat Daten zu den einzelnen Ländern in Form von Länderkurzprofilen aufbereitet, die auch über Kooperation International zugänglich sind (siehe Link unten zum Überblick Länderkurzprofile). Abgedeckt sind die 34 OECD-Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland. Dazu kommen Profile von Argentinien, Kolumbien, Lettland, Litauen, Malaysia und Russland, der OECD-Schlüsselpartner Brasilien, China, Indien, Indonesien und Südafrika sowie erstmals ein Profil der Europäischen Union.
Außerdem werden politische Trends in Profilen (z.B. zu Politikstrategien, Patenten und Humanressourcen) zusammengefasst.
Zusammenfassungen des englischsprachigen Textes sind in vielen Sprachen zugänglich (u.a. Englisch (ausführlicher Highlights), Deutsch). Ende November wird erstmals eine Kurzversion in Spanisch von knapp 100 Seiten veröffentlicht. Abonnenten der OECDiLibrary haben ab sofort elektronisch Zugang zum englischsprachigen Volltext, Nichtabonnenten zu einer Leseversion. Die Druckausgabe kann über das Internet bestellt werden (erhältlich ab Ende November).