Am von IIASA koordinierten GEA waren über 500 führende Energieexperten aus Forschung, Wirtschaft, Industrie und Politik aus 70 Ländern über mehrere Jahre beteiligt. Mehrere WBGU-Mitglieder haben an diesem Prozess mitgewirkt.
Der globale Energiebericht betrachtet Energiesysteme, die die Ziele nachhaltiger Entwicklung mehrfach erfüllen. Mit seinem integrierten und umfassenden Lösungsansatz zur Bewältigung der globalen Herausforderungen im Energiebereich ist das GEA einzigartig. Der globale Energiebericht identifiziert die wesentlichen Herausforderungen für eine globale Energiewende und bewertet die Energieressourcen und technischen Optionen zum Aufbau nachhaltiger Energiesysteme. Schließlich werden Politikoptionen und der Investitionsbedarf für nachhaltige Entwicklungspfade skizziert.
Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist, dass einige Optionen der globalen Energiewende gleich mehrfach Vorteile bieten. Wichtige Beispiele sind hier die Steigerung der Energieeffizienz, der Ausbau erneuerbarer Energien oder die Koproduktion von synthetischen Kraftstoffen, Brennstoffen zum Kochen sowie Elektrizität unter Einsatz von Kohlenstoffabscheidung und –speicherung. Diese tragen gleichermaßen zu den Zielen Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Energiesicherheit, Umweltschutz, Gesundheit und Treibhausgasreduktion bei.
Im globalen Energiebericht wurden 60 Pfade für eine Transformation der Energiesysteme untersucht, davon werden bei 41 Pfaden folgende Ziele erreicht:
- Universeller Zugang zu kostengünstigen modernen Energiedienstleistungen (v.a. Elektrizität und sauberes Kochen) bis 2030;
- Mehr nationale und regionale Energieversorgungssicherheit;
- Einhaltung der 2°C-Klimaschutzleitplanke mit einer Wahrscheinlichkeit von 50%;
- Verbesserung von Umwelt- und Gesundheitsschutz durch Minderung von Luftverschmutzung, Ozeanversauerung und Entwaldung.
Der globale Energiebericht zeigt, dass ein rascher Umbau der globalen Energiesysteme mit sauberen Energietechnologien eine Steigerung der jährlichen Investitionen von derzeit etwa 1,3 auf 1,7 Billionen US-$ erfordert, das entspricht rund 2% des globalen BIP. Diese Steigerung um rund 400 Mrd. US-$ entspricht den jährlichen Energiesubventionen, die in vielen Fällen eine Transformation behindern.
Der Bericht plädiert weiterhin dafür, FuE-Initiativen für saubere und effiziente Technologien mit der gezielten Stimulierung von Nachfrage bei Konsumenten zu verbinden. Ohne diese Kombination besteht die Gefahr, dass notwendige Lern- und Rückkoppelungseffekte durch den Markt ausbleiben und dass FuE wirkungslos bleibt.
Auf der Web Page ist der gesamte Bericht mit einzelnen Kapiteln sowie mehrere Kurzversionen (z.B. Summary for Policy Makers) verfügbar.