In ihrem einstündigen Gespräch erörterten die Minister den Stand der deutsch-israelischen Wirtschaftsbeziehungen sowie Möglichkeiten für deren weiteren Ausbau. Bundeswirtschaftsminister Brüderle: "Seit den ersten Regierungskonsultationen vom März 2008 lässt sich eine deutliche Belebung in den deutsch-israelischen Wirtschaftsbeziehungen feststellen. Insbesondere die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Germany Trade and Invest und der Israelisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer hat dazu geführt, dass das israelische Interesse an Investitionen in Deutschland stark zugenommen hat."
Auch in der Gegenrichtung gibt es Bewegung: So hat Siemens im Frühjahr 2009 das israelische Solarunternehmen Solel Solar Systems für rd. 418 Mio. US-$ erworben.
Die Minister waren sich einig, dass in der verstärkten Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen aus beiden Ländern ein Schlüssel zur weiteren Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen liegt.
Bundeswirtschaftsminister Brüderle: "Um die Zusammenarbeit zwischen unseren Unternehmen auszubauen, begrüße und unterstütze ich den Wunsch der israelischen Regierung und Wirtschaft, einen "Innovationstag Israel" 2010 in Deutschland durchzuführen. Israel ist eines der führenden Länder im Hightech-Bereich und bietet vielfältige Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit."
Mit dem "Innovationstag Israel" in 2010 sollen vor allem mittelständische israelische Unternehmen die Gelegenheit erhalten, ihre Technologiekompetenz und Innovationsfähigkeit gegenüber deutschen Wirtschaftsbeteiligten zu präsentieren. Außerdem kamen die Minister überein, auf eine verstärkte Zusammenarbeit bei industrieller und anwendungsnaher Forschung und Entwicklung zwischen deutschen und israelischen Unternehmen hinzuarbeiten. Hierzu sollen vorzugsweise bereits existierende Programme wie z.B. das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) genutzt werden.
Die Minister bekräftigten darüber hinaus ihre Absicht, die bilaterale Kooperation in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz durch Identifizierung eines geeigneten Leuchtturmprojekts sichtbar werden zu lassen. Zum Schluss ihrer Gespräche unterzeichneten die Minister zwei Eckpunktepapiere, in denen weitere konkrete Schritte zum Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen vereinbart wurden.
2008 belief sich der deutsch-israelische Handelsaustausch auf rd.4,3 Mrd. €, wobei auf die deutschen Exporte rd. 2,72 Mrd. € entfielen. Wichtigste deutsche Exportprodukte sind chemische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftfahrzeuge. Bei den Importen aus Israel (gesamt 1,54 Mrd. €) standen chemische und elektrotechnische Erzeugnisse sowie feinmechanische und optische Produkte im Vordergrund. Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in Israel belief sich 2007 auf 93 Mio. €, während israelische Unternehmen 808 Mio. € in Deutschland investiert hatten.