StartseiteLänderAsienIsraelStart für deutsch-israelische Doktorandenschule zur Multimessenger-Astronomie

Start für deutsch-israelische Doktorandenschule zur Multimessenger-Astronomie

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Internationale Helmholtz-Weizmann-Graduiertenschule für Multimessenger-Astronomie ist in Israel eröffnet worden. Das Programm, in dem sich das israelische Weizmann-Institut für Wissenschaften, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Uni Potsdam mit DESY zusammengetan haben, wird von der Helmholtz-Gemeinschaft mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Die Schule startet mit zunächst 17 Doktorandinnen und Doktoranden, von denen acht zur Zeit bei DESY sind und neun am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Rehovot.

„Mit den Helmholtz International Research Schools bieten wir Talenten aus aller Welt optimale Promotionsbedingungen. Hier haben sie die Möglichkeit, wichtige Auslandserfahrungen zu sammeln und internationale Netzwerke zu knüpfen“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Das ist für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft heute unverzichtbar. Die Research School mit dem Weizmann-Institut für Wissenschaften wird den Promovierenden die Möglichkeit geben, von der komplementären Expertise der beteiligten Forschungseinrichtungen zu profitieren und auf diese Weise das Universum anhand von Informationen aus einer Vielzahl kosmischer Boten zu erforschen. Ich freue mich sehr, dass wir damit unsere intensive und langjährige Kooperation mit Partnern in Israel auf ein faszinierendes neues Forschungsfeld ausdehnen.“

Als Multimessenger-Astronomie wird die Beobachtung des Universums über verschiedenartige Boten wie Licht, Teilchen und Gravitationswellen bezeichnet. So hat etwa das Neutrino-Teleskop IceCube in der Antarktis energiereiche Teilchen von einer aktiven Galaxie nachgewiesen, die auch mit Radio-, Röntgen- und Gammateleskopen beobachtet werden konnte. Und das Observatorium LIGO konnte Gravitationswellen von einem kollidierenden Paar Neutronensterne empfangen, die sich auch bei verschiedenen Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung erkunden ließen. Die Kombination solcher Beobachtungen ermöglicht Erkenntnisse über energiereiche Phänomene wie Sternexplosionen und kosmische Teilchenbeschleuniger, die mit einer einzelnen Art kosmischer Boten nicht zu gewinnen sind.

Die Multimessenger-Astronomie ist dabei, ein faszinierendes neues Bild vom Kosmos zu zeichnen“, sagt DESYs Direktor für Astroteilchenphysik, Christian Stegmann. „Diese noch junge, sich rasant entwickelnde Disziplin der Astrophysik benötigt dringend Spezialisten, die wir mit der Doktorandenschule ausbilden wollen.“ Die Graduiertenschule soll den Grundstein für die strukturierte Doktorandenausbildung im Bereich Astroteilchenphysik bei DESY bilden und zudem die Partnerschaft mit dem renommierten Weizmann-Institut in Israel stärken.

Im Rahmen der Doktorandenschule ist ein längerer Forschungsaufenthalt im jeweiligen Partnerland vorgesehen, um schon früh internationale Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsame Workshops aller Studierenden soll für ein starkes Netzwerk sorgen.

Quelle: Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Israel Themen: Fachkräfte Förderung Grundlagenforschung Netzwerke Physik. u. chem. Techn.

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