StartseiteLänderAsienJapanJapanische Regierung fördert Verbreitung von Pflegerobotern

Japanische Regierung fördert Verbreitung von Pflegerobotern

Innovation aus der Praxis

Die japanische Regierung plant, bereits ab Februar dieses Jahres Pflegeeinrichtungen finanziell zu unterstützen, wenn sie Roboter und Maschinen für die Pflege anschaffen.

In der Pflege einsetzbare Roboter unterstützen zum Beispiel Pfleger, um Menschen vom Bett in den Rollstuhl zu heben, sie helfen beim Baden oder überwachen Demenzpatienten. Viele der Pflegearbeiten sind mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, und in der Pflege beschäftigte Mitarbeiter haben häufig mit Rückenschmerzen zu kämpfen.

Ziel der geplanten finanziellen Unterstützung ist es, die Belastung für das Pflegepersonal zu verringern und den Arbeitskräftemangel im Bereich Pflege zu mildern. Einerseits steigt die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen rapide an, andererseits mangelt es an Pflegekräften. Schätzungen des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt zufolge werden es in Japan in 10 Jahren etwa 1,7 Millionen mehr Menschen als heute sein, die Pflegedienste in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass etwa 380 000 Pflegekräfte fehlen werden. So steht auch die Aufgabe, die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte allgemein zu verbessern und den Beruf attraktiver zu machen.

Trotz der rasanten Entwicklung der Pflegeroboter und Pflegegeräte sind die Anschaffungskosten noch immer sehr hoch. So kostet ein Baderoboter etwa 2 Millionen Yen (etwa 15 000 Euro), ein Gerät, das die Belastung des Rückens beim Anheben von Person anhebt, kostet 600 000 Yen (etwa 4600 Euro). Auch das Leasen ist nicht eben billig und kann schnell mehr als 100 000 Yen (etwa 7700 Euro) pro Monat verschlingen.

Pflegeeinrichtungen können die Unterstützung beantragen, wenn sie Roboter oder Geräte anschaffen, die das Anheben von Personen durch Pfleger erleichtern, die Mobilität von Patienten unterstützen, bei Toilettengängen helfen, Demenzpatienten überwachen oder beim Baden helfen und die mehr als 200 000 Yen (umgerechnet etwa 1500 Euro) kosten. Pro Einrichtung wird eine Obergrenze von 3 Millionen Yen (etwa 22 000 Euro) festgelegt. Voraussetzung ist allerdings, dass die dafür benötigten 5,2 Milliarden Yen (etwa 40 Millionen Euro) bei der kommenden Haushaltsnachbesserung genehmigt werden.

Im Rahmen des Programms wurden außerdem zehn Einrichtungen als Modelleinrichtungen ausgewählt, in denen getestet wird, in wie weit die Nutzung von Robotern und Hilfsgeräten tatsächlich die Pflege verbessert und die Arbeiten erleichtert.

Quelle: Deutsches Wissenschafts- und Innovationshaus Tokyo Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Japan Themen: Förderung Lebenswissenschaften Innovation Dienstleistungsforschung

Weitere Informationen

Projektträger