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Hilde Domin-Programm: Deutscher Akademischer Austauschdienst zieht positive erste Bilanz für akademisches Schutzprogramm

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Rund anderthalb Jahre nach Start des Hilde Domin-Programms für verfolgte Studierende und Promovierende zieht der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) eine erste Bilanz. Das Stipendienprogramm ist international stark nachgefragt. Bislang konnten 135 Personen mit einem Stipendium nach Deutschland geholt werden – die meisten von ihnen aus Afghanistan.

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte zum Programm:

"Weltweit müssen Studierende und Forschende um ihre Sicherheit fürchten. Die aktuelle Situation im Iran ist ein weiteres beklemmendes Beispiel für die Repressionen, mit denen Studierende oftmals zu tun haben. Mit dem Hilde Domin-Programm setzt sich der DAAD für die Freiheit von Akademikerinnen und Akademikern ein, die in ihrer Heimat bedroht sind. Sie können ihr Studium oder ihre Forschung hierzulande in Sicherheit fortführen. In einer Welt, die zunehmend von politischen Unruhen und Konflikten geprägt ist, ist es unser ureigenstes Anliegen, gefährdeten Akademikerinnen und Akademikern beizustehen und ihnen in Deutschland einen sicheren Hafen zu bieten."

Nachfrage übersteigt Angebot

Das Hilde Domin-Programm ist international sehr gefragt, die Anzahl der beim DAAD eingehenden Nominierungen steigt kontinuierlich. Bereits in den ersten drei Auswahlrunden wurden bislang knapp 800 Nominierungen eingereicht, hinzu kamen über 170 Nominierungen für eine Sonderauswahl Afghanistan, für die das Auswärtige Amt zusätzliche Mittel bereitgestellt hat. Insgesamt konnten so 135 Stipendien an die von Hochschulen sowie Menschenrechts- und anderen Organisationen Nominierten vergeben werden. Aufgrund der großen Nachfrage steht der DAAD kontinuierlich mit deutschen und europäischen Partnern, etwa mit der Philipp Schwartz-Initiative, in Kontakt, um Synergieeffekte zwischen bestehenden Schutzprogrammen zu erwirken.

Zahlen bisheriger Auswahlen

Der Großteil der 135 Geförderten absolviert oder beendet ein Master-Studium in Deutschland, gefolgt von Promotionsförderungen. Nicht zuletzt durch die Sondermittel wurden die meisten Stipendien an Geförderte aus Afghanistan vergeben, insgesamt 74. Unter den weiteren Herkunftsländern befinden sich unter anderem Belarus, Myanmar und Syrien. Das Geschlechterverhältnis ist ausgewogen; 56 Prozent der Geförderten sind männlich, 42 Prozent weiblich, 2 Prozent divers.

Hilde Domin-Programm

Der DAAD bietet das nach der deutschen Lyrikerin Hilde Domin benannte Programm mit Finanzierung des Auswärtigen Amtes seit April 2021 an. Die Schriftstellerin jüdischen Glaubens musste während der Nazizeit aus Deutschland fliehen und lebte lange Zeit in der Dominikanischen Republik. Das Programm soll weltweit gefährdete Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden, denen in ihrem Herkunftsland das Recht auf Bildung verweigert wird, bei der Aufnahme oder Fortführung eines Studiums oder einer Promotion in Deutschland unterstützen. Ziel ist das Erlangen eines Studien- oder Promotionsabschluss an einer deutschen Hochschule. Die im Rahmen des Programms nominierten und ausgewählten Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden erhalten ein Stipendium für einen Studiengang entsprechend ihrer persönlichen Wahl und individuellen Qualifikationen, das die notwendigen Kosten des Studiums oder der Promotion über ihre gesamte Dauer abdeckt.

Quelle: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) Redaktion: von Franziska Schroubek, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Afghanistan Myanmar Syrien Weißrussland Global Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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