Bei offener Wissenschaftspolitik sind Dänemark, Frankreich und die Niederlande Vorbild. Bei offener Innovationspolitik sind Österreich, Singapur und Großbritannien besonders fortschrittlich. Das ist das Fazit der aktuellen innOsci-Studie, die verschiedene Instrumente zur Förderung von Offenheit anhand von 15 Best-Practices-Beispielen beleuchtet. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in internationaler Wissenschafts- und Innovationspolitik. Zu diesem Zweck wurden weltweit 88 Strategien, Förderinstrumente und Maßnahmen aus offener Wissenschaft und offener Innovation unterschiedlicher Länder (außerhalb Deutschlands) mittels Desktop-Recherche identifiziert und analysiert. Aus
diesem Pool wurden anhand der Kriterien Neuartigkeit, Offenheit sowie bewiesenem Erfolg die Beispiele mit Vorbildcharakter ausgewählt.
Die erfolgreichen Beispiele, die in der Studie beschrieben werden, zeigen, dass fortschrittliche Politik offene Wissenschaft und offene Innovation größer denkt und ein gemeinsames Ökosystem von Wissenschaft und Innovation stärkt. So fördert beispielsweise das Co-Creation Funding der Förderagentur "Business Finland" in einer sehr frühen Phase neuartige Partnerschaften mit Blick auf internationale Geschäftsmöglichkeiten, um Forschungs- und Innovationsideen gemeinsam zu entwickeln.
Während offene Wissenschaft inzwischen in vielen Ländern bereits zur Standardpraxis gehört, wird offene Innovation kaum systematisch in Strategien verankert. Vorreiter ist auf diesem Gebiet Österreich, das mit der "Open Innovation Strategie" klare Herausforderungen an die Handlungsfelder Kultur und Kompetenzen, Netzwerke und Kooperationen, sowie Ressourcen und Rahmenbedingungen definiert.
Die in der Studie vorgestellten Impulse für offene Wissenschafts- und Innovationspolitik verdeutlichen, dass vor allem in internationaler Zusammenarbeit, Innovationen und Lösungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen vorangetrieben werden sollten.
innOsci ist das 2019 gegründete Forum für offene Innovationskultur und wird vom Stifterverband mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) organisiert. Es unterstützt die Mission "Neue Quellen – Neues Wissen" der Hightech-Strategie der Bundesregierung und ist außerdem Teil ihrer neuen Datenstrategie.
Zum Nachlesen
- Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. (18.06.21): innOsci-Studie: Wie deutsche Politik offene Wissenschaft und Innovation fördern kann
- innOsci: Openness in internationaler Wissenschafts- und Innovationspolitik Studie