Erasmus+ ist eine europäische Erfolgsgeschichte und gilt als eine der erfolgreichsten Initiativen der EU. Seit seiner Einführung im Jahr 1987 wurde das Programm erheblich erweitert und deckt mittlerweile alle Bereiche der allgemeinen und beruflichen Bildung ab: frühkindliche Bildung und Betreuung, schulische Bildung, berufliche Aus- und Weiterbildung, Hochschulbildung und Erwachsenenbildung. Es unterstützt die Zusammenarbeit im Bereich der Jugendpolitik und fördert die Teilnahme am Sport.
Mariya Gabriel, die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, betont die Bedeutung des Programms:
„In den letzten drei Jahrzehnten haben mehr als 10 Millionen Menschen durch die Teilnahme an Erasmus+ ihre persönliche, soziale und berufliche Entwicklung vorangetrieben, fast die Hälfte davon zwischen 2014 und 2020. Dank des für den nächsten Programmplanungszeitraum fast verdoppelten Budgets werden wir uns nun bemühen, in den nächsten sieben Jahren noch weitere 10 Millionen Menschen zu erreichen.“
Mit einem eigenen Budget von mehr als 26 Mrd. Euro wird das neue Erasmus+-Programm den Lernenden in Europa viele neue Möglichkeiten eröffnen.
Die Schweiz beteiligt sich seit 1992 an den Bildungsprogrammen der EU. Seit 2014 ist sie nur noch indirekt als Drittstaat mit eingeschränktem Zugang beteiligt. Der ETH-Rat ist klar der Überzeugung, dass sich die Schweiz wieder vollständig an Erasmus+ assoziieren soll. Erasmus+ bringe einen bedeutenden Mehrwert für die Schweiz. Es ist nicht nur ein Austauschprogramm für Studierende, im Zentrum der Förderung stehen auch die Berufs-, Schul- und Weiterbildung. Erklärtes Ziel ist es, Akteure aus Bildung, Forschung und Wirtschaft zu vernetzen und die Zusammenarbeit zu fördern. Die Schweizer Hochschulen sind auf diese Netzwerke angewiesen, um die Qualität und Attraktivität ihrer Bildungsangebote weiter zu verbessern und sich international erfolgreich zu positionieren. Der ETH-Rat ist sich bewusst, dass mit einer Vollassoziierung 2021-2027 Mehrkosten gegenüber der aktuellen Lösung entstehen. Er ist jedoch überzeugt, dass der zusätzliche Nutzen einer Vollassoziierung diese rechtfertigt. Der ETH-Rat fordert daher, dass die Mehrkosten nicht im Bildungs-Forschungs- und Innovationsbereich kompensiert werden.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission, Vertretung in Deutschland (14.12.2020): Einigungen auf Erasmus+, Solidaritätscorps, gerechten Übergang und Verteidigungsfonds: Langfristiger EU-Haushalt wird konkreter
- Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen, ETH-Rat (11.12.2020): ETH-Rat spricht sich für vollständige Assoziierung an Erasmus+ aus