Glioblastome sind seltene, aber besonders aggressive Hirntumore. Häufig werden sie mit einer Strahlentherapie behandelt. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg untersucht nun in der Studie MATTO-GBM, wie der Tumor mit maximaler Intensität bestrahlt und umliegendes, gesundes Gewebe geschont werden kann. Dabei setzen die Forschenden auf eine erweiterte Bildgebung und eine Unterstützung durch Künstliche Intelligenz bei der Bildanalyse. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Horizont 2020-Programms über drei Jahre mit 1,2 Millionen EUR gefördert.
Statt wie bisher meist nur Bilder aus dem Magnet-Resonanz-Tomografen (MRT) zu verwenden, nutzt das Forschungsteam aus Spanien, Deutschland und Österreich in der aktuellen Studie auch die Positronen-Emissions-Tomografie (PET)-Bildgebung. Durch die Kombination aus MRT und PET versprechen sich die Forschenden ein besseres Verständnis zu den biologischen Eigenschaften und eine hochwirksame Bestrahlung besonders gefährlicher Tumore zu erhalten.
Ein weiterer Fokus der Studie liegt auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Sie hilft, den Tumor auf den Bildern genauer zu definieren und vorherzusagen, wann und wo er möglicherweise wieder auftreten könnte. Ein großes Ziel der Forschenden ist die Schaffung eines frei zugänglichen digitalen Tools. Dieses soll es Krankenhäusern weltweit ermöglichen, die Therapie des Glioblastoms auf das individuelle Risikomuster von Patientinnen und Patienten abzustimmen und so die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Das Projekt bringt Expertinnen und Experten aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Radioonkologie, Nuklearmedizin, Neuroradiologie, Medizinphysik, Neuropathologie und Neurochirurgie zusammen.