Die zeitnahe inhaltliche Auswertung von Videomassendaten ist in zunehmendem Maße zur Aufklärung von Straftaten von erheblicher Bedeutung. Um schnellstmöglich Ermittlungsergebnisse präsentieren zu können, muss die derzeitige zeitaufwändige manuelle Sichtung durch automatisierte Verfahren unterstützt werden. Für die Detektion von Personen, Gesichtern oder Kennzeichen existieren bereits entsprechende computergestützte spezifische Verfahren. Fallabhängig besteht aber zusätzlich die Notwendigkeit, nach Objekten zu suchen, für die kein spezifisches Analyseverfahren vorliegt. Ziel des Teilvorhabens ist es, die Effektivität behördlicher Ermittler bei der Videoanalyse durch den Entwurf und die Implementierung eines Verfahrens zur schnellen und qualitativ hochwertigen Detektion frei definierbarer Objektklassen (Mütze, Rucksack, Lastkraftwagen etc.) in Videomassendaten auf der Grundlage vorgegebener Objektklassen zu erhöhen. Es werden zunächst ein Web-Crawler sowie Software-Werkzeuge zur manuellen Annotation für die Erstellung möglichst umfangreicher Trainingsdaten realisiert. Danach werden unterschiedliche neuronale Netzwerkarchitekturen und Lernstrategien konzipiert und evaluiert, insbesondere im Hinblick auf die Detektion von generischen Objekten in Videomassendaten. Es werden neue Verfahren entworfen, die sowohl den räumlichen, als auch zeitlichen Kontext berücksichtigen. Weiterhin werden Methoden untersucht, um Netzwerkmodelle durch eine Minimierung der Netzwerkarchitektur bei gleichbleibender Erkennungsgüte zu komprimieren und somit praktisch für Videomassendaten einsetzbar zu machen. Das Verfahren wird in eine kommerzielle Videoanalyseplattform integriert, mit anderen in FLORIDA verfügbaren Verfahren zur Bildsuche, Bewegungs- und Personenerkennung, Kopfdetektion und Gesichtserkennung verknüpft und anhand von realistischen Anwendungsfällen im Kontext der Bekämpfung von Terrorismus, welche durch den Endanwenderkreis definiert werden, evaluiert.
Verbundprojekt: Flexibles, teilautomatisiertes Analysesystem zur Auswertung von Videomassendaten (FLORIDA) - Teilvorhaben: Verfahren zur Detektion von frei definierbaren Objektklassen in Videomassendaten
Laufzeit:
01.12.2016
- 28.02.2019
Förderkennzeichen: 13N14254
Koordinator: Philipps-Universität Marburg - Fachbereich Mathematik und Informatik
Verbund:
Flexibles, teilautomatisiertes Analysesystem zur Auswertung von Videomassendaten (FLORIDA)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Themen:
Förderung
Sicherheitsforschung
Weitere Informationen
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