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Frankreich erhöht Budget für Hochschulwesen und Forschung im kommenden Jahr

Berichterstattung weltweit

Das französische Budget für Hochschulwesen und Forschung soll 2018 um 700 Millionen Euro steigen. Das gab die Ministerin für Hochschulwesen, Forschung und Innovation, Frédérique Vidal, am 14. September 2017 bekannt.

Die Ankündigung zusätzlicher Mittel wurde von der französischen Hochschulrektorenkonferenz CPU (Conférence des présidents d’université) insbesondere angesichts weiter steigender Studierendenzahlen und der anstehenden Reform der grundständigen Studiengänge begrüßt. Sie hatte zudem noch Ende August darauf hingewiesen, dass bereits 250 Millionen Euro benötigt würden um die noch unter dem ehemaligen Staatspräsidenten François Hollande beschlossenen zusätzlichen Stellen und Tariferhöhungen für das Hochschulpersonal zu decken. Auch die Gewerkschaften äußerten sich positiv, allerdings sind bisher nur wenige Details darüber bekannt, wie die Mittel verteilt werden sollen. Zudem wurde der Etat der interministeriellen Mission „Forschung und Hochschulen“ MIRES (Mission interministérielle de la recherche et de l’enseignement supérieur) für dieses Jahr nach den Präsidentschaftswahlen im Rahmen der Haushaltskonsolidierung um 331 Millionen Euro gekürzt.

Anlässlich eines Besuchs der Universität Pierre et Marie Curie am 11. September 2017 hatte Vidal bereits mitgeteilt, dass die Grundfinanzierung der Forschungslabore um über 25 Millionen Euro steigen und das Budget der Nationalen Forschungsagentur ANR (Agence nationale de la recherche) mit dem Ziel einer höheren Förderquote um fünf Prozent angehoben werde. Ein Großteil der ANR-Mittel wird hierbei in die allgemeine Ausschreibung fließen (Appel à projets générique). Weitere Mittel sollen für Sonderprogramme zur Verfügung gestellt werden, mit deren Koordination die außeruniversitären Forschungseinrichtungen für die gesamte Forschergemeinschaft beauftragt werden, zum Beispiel für das Thema Künstliche Intelligenz.

Auch teilte Vidal mit, dass die Hochschulen mehr Freiheit erhalten sollen: „Überall im Land muss es möglich sein, dass die Universitäten ihre Identität und ihr Projekt zeigen, Experimente wagen, und ihr Potential voll entfalten“, so Vidal. Neben einem Netzwerk von zehn bis 15 international wettbewerbsfähigen Hochschulen, das eng mit den Forschungseinrichtungen zusammenarbeitet, soll ein Netzwerk von Universitäten entstehen, die in bestimmten Bereichen spezialisiert sind.

Auch die Kooperation mit den Unternehmen soll ausgebaut werden, durch die Carnot-Institute aber auch durch die Konsolidierung der sektorspezifischen Leitlinien. Ziel ist es laut Vidal, die FuE-Ausgaben der Unternehmen für Aufträge an öffentliche Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu verdoppeln.

Hintergrund

Der französische Rechnungshof hatte im Juni 2017 darauf hingewiesen, dass das Budget für die MIRES seit 2006 um 29 Prozent gestiegen sei und diese kontinuierliche Erhöhung nicht langfristig fortgesetzt werden könne. Noch vor einigen Wochen hatte Staatspräsident Emmanuel Macron mitgeteilt, dass außer dem Verteidigungsetat kein Haushaltstitel 2018 steigen werde. Nun kündigten jedoch neben dem Ministerium für Hochschulwesen, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) weitere Ministerien an, ihr Budget werde steigen, darunter auch das Bildungsministerium (Ministère de l’éducation nationale), für das 2018 laut Bildungsminister Jean-Michel Blanquer 1,2 Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt werden.

Quelle: educpros.fr, MESRI Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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