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Frankreich: Erhöhung des Budgets für Hochschulen und Forschung

Berichterstattung weltweit

Das Budget für die öffentlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Frankreich soll 2017 um 850 Millionen Euro steigen.

Die französische Regierung hat ihren Haushaltsplan für das kommende Jahr in der Nationalversammlung vorgestellt. Hochschulwesen und Forschung gehören hierbei neben Arbeitsmarkt und öffentlicher Sicherheit zu den drei Prioritäten der Regierung. Wie das Bildungsministerium bekannt gab, sollen von angekündigten zusätzlichen Ressortmitteln insbesondere die Universitäten unterstützt werden, um den Anstieg der Studierendenzahlen sowie die Schaffung von 5.000 zusätzlichen Stellen zu bewältigen. Dies geschieht vor dem Hintergrund des erwarteten erneuten Anstiegs der Studierendenzahlen an den Universitäten im kommenden Semester sowie der ministeriell festgelegten Nicht-Erhöhung der Immatrikulationsgebühren. Auch Mensapreise und Sozialversicherungsbeiträge sollen nicht steigen, wobei hiervon die Universitäten nicht direkt betroffen sind.

Weiterhin kündigte das Bildungsministerium zusätzliche Studienbeihilfen nach sozialen Kriterien sowie die Erhöhung ihres Betrags an. Die Gehälter der Universitätsangestellten sollen ebenfalls steigen. Jean-Loup Salzmann, Präsident der französischen Universitätsrektorenkonferenz CPU (Conférence des présidents d'université) zeigte sich mit der angekündigten Mittelerhöhung weitestgehend zufrieden – sollte diese so umgesetzt werden. Sie decke die Finanzlücke ab, die den Universitäten durch die Nicht-Erhöhung der Immatrikulationsgebühren entstehe. Wie die CPU bekannt gab, fehlten für Lohnerhöhungen allerdings bereits dieses Jahr 35 Millionen Euro sowie weitere 100 Millionen Euro für 2017.

Die Mittel der Nationalen Forschungsagentur ANR (Agence nationale de la recherche) sollen ebenfalls steigen. Auch die außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie die Raumfahrtforschung sollen stärker gefördert werden. Hierzu gab das Bildungsministerium keine weiteren Details bekannt.

Im Mai 2016 war in einem ersten Entwurf des Haushaltsgesetzes eine Kürzung der Mittel für Hochschulen und Forschung von 256 Millionen Euro angekündigt worden. Hintergrund waren nötig gewordene Einsparungen, um zum Beispiel zusätzliche Ausbildungsplätze, Agrarsubventionen oder Maßnahmen für den Energiewandel zu finanzieren. Aufgrund des Protests zahlreicher Wissenschaftler und insbesondere einer Stellungnahme von sieben französischen Nobelpreisträgern hatte Staatspräsident François Hollande wenig später die Kürzungen bei den betroffenen Forschungseinrichtungen (CNRS, CEA, Inria, Inra) in Höhe von 134 Millionen Euro zurück genommen.

Insgesamt sollen die Mittel für den Bildungs-, Hochschul- und Forschungsetat um knapp drei Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr erhöht werden (geplantes Gesamtbudget für Bildung, Hochschulen und Forschung: 72,6 Milliarden Euro). Der größte Anteil (2,15 Milliarden Euro) fließt hierbei ins Schulwesen um dort insbesondere neue Stellen und Lohnerhöhungen zu ermöglichen. Aber auch die von Premierminister Manuel Valls im Rahmen der Arbeitsmarktreform angekündigte finanzielle Unterstützung für Absolventen beim Berufseinstieg soll so finanziert werden.

Quelle: MENESR, educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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