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Frankreich gründet neue Agentur für die Forschung an Infektionskrankheiten und neu auftretenden Krankheiten

Berichterstattung weltweit

In Reaktion auf die COVID-19-Pandemie kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron am 4. Dezember 2020 die baldige Gründung einer neuen öffentlichen Forschungsagentur an, die die Nationale Agentur für die Erforschung von AIDS und viraler Hepatitis (ANRS) und das wissenschaftliche Konsortium REACTing, das seit Beginn der COVID-19-Pandemie besonders aktiv ist, zusammenführen soll.

Die neue Forschungsagentur, die bereits im Januar 2021 ihre Arbeit aufnehmen soll, wird beim Nationalen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (Institut national de la santé et de la recherche médicale, INSERM) angesiedelt und unter der Aufsicht des Ministeriums für Hochschulbildung, Forschung und Innovation (MESRI) und des Ministeriums für Solidarität und Gesundheit stehen.

Mit dieser neuen Agentur wird angestrebt, sowohl die französische biomedizinische Forschung zu stärken als auch die bestmöglichen Voraussetzungen für eine evidenzbasierte politische Reaktion auf zukünftige Gesundheitskrisen wie die aktuelle Covid-19-Pandemie zu schaffen.

Von der Fusion der zwei bisher getrennten Einrichtungen, der Nationalen Agentur für die Erforschung von AIDS und viraler Hepatitis (ANRS) und dem Konsortium REACTing, verspricht sich die Regierung die optimale Nutzung von Synergieeffekten und somit eine Steigerung der Effizienz in der Forschung. Tatsächlich forschten bisher beide Einrichtungen an ähnlichen Forschungsgebieten mit zahlreichen Schnittstellen. Die 1988 gegründete ANRS leitete bislang die Forschung zu HIV, Hepatitis, Tuberkulose und sexuell übertragbaren Infektionen. Das REACTing-Konsortium von Laboren wurde im Jahr 2013 vom INSERM gegründet mit dem Ziel, die gleiche Rolle für die Forschung an neu auftretenden infektiösen Krankheiten wie Ebola, Zika oder eben COVID-19 einzunehmen. Auf Arbeitsebene sind die zwei Einrichtungen bereits Kooperationen eingegangen: so wurde im Juni 2020 zusammen mit den entsprechenden Forschungseinrichtungen vor Ort eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Anti-COVID-Forschung „im Süden“, das heißt in Ländern mit niedrigem Einkommen, gegründet.

Die Aufgaben der neuen Forschungsagentur werden in drei Hauptbereichen gegliedert:

  • Koordination der Forschung und wissenschaftliche Abstimmung,
  • Umsetzung eines fließenden Genehmigungsverfahrens für die Forschung an COVID-19 und an neu auftretenden Infektionskrankheiten, die den Menschen betreffen,
  • Unterstützung von Forschungslabors und Infrastrukturen.

Die neue Agentur wird die Aktionen der Nationalen Forschungsagentur ANR koordinieren und ergänzen und wird Teil des zukünftigen gemeinsamen nationalen Portals für Projektausschreibungen sein. Um die Umsetzung zu erleichtern, wird das MESRI ab Dezember 2020 ein Startbudget zur Deckung der gestiegenen Betriebskosten bereitstellen. Mit der Ernennung von Expertengremien und der Finanzierung erster Aktionen wird bereits ab Januar 2021 gerechnet.

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Quelle: MESRI, ANRS Redaktion: von Sylvie Rijkers-Defrasne, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Lebenswissenschaften Strategie und Rahmenbedingungen

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