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Idmit: Französisches Forschungszentrum für Infektionskrankheiten eröffnet

Berichterstattung weltweit

Die französische Forschungsinfrastruktur für vorklinische Studien zu menschlichen Infektionskrankheiten Idmit im Süden von Paris bietet dank eines umfangreichen Neubaus eine in Europa einzigartige Vielfalt an Forschungstechnik um für Krankheiten wie AIDS oder Malaria bessere Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.

Der Neubau der nationalen Forschungsinfrastruktur für vorklinische Studien zu menschlichen Infektionskrankheiten Idmit (Infectious Diseases Models for Innovative Therapies) wurde am 26. Juni 2018 in Fontenay-aux-Roses südwestlich von Paris auf dem Gelände der Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) offiziell eingeweiht.

Idmit wurde bereits 2012 gegründet und wird gemeinsam vom CEA, dem Institut Pasteur, der Universität Paris-Süd, dem Nationalen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung Inserm (Institut national de la santé et de la recherche médicale), der französischen Forschungsagentur für HIV und Hepatitis ANRS (France REcherche Nord&Sud Sida-hiv Hépatites) sowie dem biopharmazeutischen Unternehmen Oncodesign getragen. Die Bauarbeiten für die neue Anlage begannen dann 2015 und wurden Ende 2017 beendet. Nun erfolgte die offizielle Einweihung. 130 Wissenschaftler/-innen und Techniker/-innen arbeiten im Idmit. Finanziert werden die Infrastruktur und die neuen Forschungsgeräte über das Programm für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir) sowie die Region Île-de-France, den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die Plattform für lebenswissenschaftliche Infrastrukturen GIS IBiSA (Groupement d'Intérêt Scientifique Infrastructures en Biologie Santé et Agronomie) und die Stiftung Bettencourt-Schueller.

40 Prozent der Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Entwicklung eines Impfstoffs gegen den HI-Virus und Therapie-Verbesserungen für bereits infizierte Patienten. Darüber hinaus wird zur Bekämpfung des Zika-Virus, des Chikungunya-Virus, von Ebola, Tuberkulose, Malaria, Grippe-Viren, Keuchhusten, Chlamydien aber auch von selteneren Auto-Immunkrankheiten und Herpesinfektionen geforscht.

Die neue Anlage bietet dafür eine in dieser Dichte in Europa einzigartige Forschungstechnik, insbesondere durch verbesserte In-Vivo-Bildgebungsverfahren, die nicht-invasive Forschung bei Tierversuchen ermöglichen (2-Photonen-Mikroskopie, PET-Scan). Hinzu kommen beispielsweise ein biologisches Ressourcenzentrum der Sicherheitsstufe L3 oder die Plattform für Durchfluss-Zytometrie Flowcytech. Tierhaltungen, darunter auch nichtmenschliche Primaten, der Sicherheitsstufen L2 und L3 sind vorhanden. Am Standort befinden sich zudem andere biologische Forschungszentren wie etwa das CEA-Biologie-Institut François-Jacob, ein Zentrum für molekulare Bildgebungsverfahren (Molecular Imaging Research Center, MIRCen) oder das Nationale Forschungszentrum für Humangenome (Centre National de Recherche en Génomique Humaine, CNRGH). Daher werden zahlreiche Synergien erwartet. Auch Medizinerinnen und Mediziner eines nahegelegenen Uniklinikums sind assoziiert.

Eine vergleichbare Forschungsinfrastruktur gibt es laut Idmit-Direktor Roger Le Grand nur auf dem Bethesda-Campus der US-amerikanischen Nationalen Gesundheitsinstitute NIH (National Institutes of Health).

Zum Nachlesen:

Quelle: CEA Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Lebenswissenschaften Infrastruktur

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