StartseiteLänderEuropaFrankreichFranzösische Verwaltungshochschule ENA öffnet sich für Promovierte

Französische Verwaltungshochschule ENA öffnet sich für Promovierte

Berichterstattung weltweit

Führungspositionen in der französischen Politik und hohe Beamtenposten sind häufig mit Absolventen der selektiven Verwaltungshochschule ENA besetzt, darunter zum Beispiel auch Staatspräsident Emmanuel Macron und sein Amtsvorgänger François Hollande. Die ENA bietet nun erstmals Studienplätze explizit für Promovierte an.

Ab August 2019 wird es an der staatlichen Verwaltungshochschule ENA (Ecole nationale d’administration) ein gesondertes Bewerbungsverfahren für Inhaber eines Doktortitels geben, vorerst im Rahmen einer fünfjährigen Testphase. Die Idee dafür kommt vom Direktor der Hochschule, dem promovierten Juristen Patrick Gérard. Er möchte durch "Personen, die ihre Exzellenz in wissenschaftlichen Disziplinen bereits durch eine Forschungsarbeit auf hohem Niveau" unter Beweis gestellt hätten, das "intellektuelle Profil der Studierenden diversifizieren".

Bisher gibt es Plätze für drei Bewerbergruppen: Studierende mit Master-Niveau (2018: 40 Studienplätze), Beamte (2018: 32 Studienplätze) und Personen aus der Privatwirtschaft oder der Zivilgesellschaft (2018: acht Plätze). Nun kommen drei bis vier zusätzliche Plätze pro Jahrgang hinzu, wobei jedes Jahr ein anderer wissenschaftlicher Schwerpunkt festgelegt wird. In Abhängigkeit davon werden Promovierte aus den Ingenieurwissenschaften, Lebenswissenschaften oder Geistes- und Sozialwissenschaften gesucht. Bewerber müssen zuerst in einer schriftlichen Prüfung einen Aufsatz zum wissenschaftlichen Schwerpunkthema verfassen und nach Bestehen zwei mündliche Prüfungen, darunter eine auf Englisch, absolvieren. Die anderen Bewerbergruppen müssen sich fünf schriftlichen und nach deren Bestehen fünf mündlichen Prüfungen stellen.

Die ENA mit Sitz in Straßburg bildet hohe Beamte für den Staatsdienst aus, die Absolventen sind aber auch in der Wirtschaft gefragt. Zu den Alumni gehören unter anderem vier französische Staatspräsidenten, acht Premierminister und zahlreiche Unternehmensvorstände.

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Quelle: Le Monde Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen

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