StartseiteLänderEuropaFrankreichGründung eines Zentrums für Naturforschung in Frankreich

Gründung eines Zentrums für Naturforschung in Frankreich

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Die französische Agentur für Biodiversität AFB hat am 8. Dezember 2017 zusammen mit dem Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS und dem Nationalen Naturkundemuseum ein gemeinsames Zentrum für Expertise und Daten im Bereich Naturforschung gegründet.

Das Zentrum „PatriNat“ ist vor dem Hintergrund des politischen Engagements Frankreichs für den Klimaschutz zu sehen und Teil der Regierungsstrategie im Rahmen des Gesetzes zur Bewahrung der Biodiversität, der Natur und der Landschaften (Loi de reconquête de la biodiversité, de la nature et des paysages). Es soll den Austausch zwischen Wissenschaft, Umweltexpertise, Naturwissen und Gesellschaft fördern und wird sich daher dem gesamten terrestrischen und matritimen französischen Territorium widmen.

PatriNat ist am Nationalen Museum für Naturkunde (Muséum national d’Histoire naturelle, MNHN) angesiedelt und bündelt das Expertenwissen der drei Gründungseinrichtungen. Das MNHN trägt sein historisches Wissen und seine Forschung in Ökologie, Taxonomie, Artensammlung sowie digitalen Datensätzen bei. Die AFB (Agence française pour la biodiversité) bringt die operationelle und technische Kapazität mit, die Umweltpolitik der Regierung umzusetzen. Das CNRS (Centre national de la recherche scientifique) ermöglicht die Verbindung zwischen Forschung und aktuellen wie zukünftigen Umweltherausforderungen. PatriNat hat keine eigene Rechtspersönlichkeit, sondern ist eine Kooperation der Partner auf nationaler Ebene, eine sogenannte „Unité mixte de service“ (UMS).

Ziel ist es, eine Basis von 100 Millionen Datensätzen im Nationalen Naturkunde-Inventar (Inventaire national du patrimoine naturel, INPN) aufzubauen. Hierbei soll insbesondere im maritimen und dem Übersee-Bereich die Datenlage verbessert werden. Die in Frankreich erstellten Indikatoren und Datenauswertungen sollen dem Naturschutz sowie nationalen und europäischen Umwelt- und Biodiversitätsprogrammen zur Verfügung gestellt werden. Auch soll die breite Bevölkerung besser informiert und einbezogen werden. Es ist weiterhin Ziel von PatriNat, Messmethoden und Werkzeuge für den effektiveren Schutz der Biodiversität zu Wasser und Land zu entwickeln, Ziele für die Überarbeitung der Nationalen Strategie für Biodiversität (Stratégie nationale de la biodiversité, SNB) zu erarbeiten sowie zu FuE-Projekten und wissenschaftlichen Publikationen beizutragen.

Das Zentrum hat 105 Mitarbeiter/-innen, davon 74 von der AFB und 31 vom MNHN. 2018 ist ein Budget von 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Zum Netzwerk gehören insbesondere Naturschutz-Vereine, Gelehrtengesellschaften, öffentliche Einrichtungen, Gebietsverwalter sowie Kommunen und Gemeinden. 40 Millionen Datensätze liegen bereits im MNHN vor.

Quelle: MNHN Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Infrastruktur

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