StartseiteLänderEuropaFrankreichManuel Valls zieht eine Bilanz des Programms für Zukunftsinvestitionen

Manuel Valls zieht eine Bilanz des Programms für Zukunftsinvestitionen

Berichterstattung weltweit

Der französische Premierminister Manuel Valls hat am 2. März 2016 den Stand des 2010 ins Leben gerufenen Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir) im Ministerrat vorgestellt und seine Fortsetzung bestätigt.

2009 hatten die beiden Premierminister a.D. Alain Juppé und Michel Rocard einen Bericht verfasst auf dessen Basis der Staat das Investitionsprogramm mit bisher zwei Förderrunden (PIA 1 und PIA 2) startete. Ziel war und ist es, das französische Wirtschaftssystem auf Basis der wissensbasierten Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Seit März 2010 wurden 47 Milliarden bereitgestellt, um das Wachstumspotential der französischen Wirtschaft zu fördern.

Wie Valls ausführte, wirkt das PIA in vier Hauptbereichen:

  1. Hochschulwesen, Ausbildung, Forschung  (24 Milliarden Euro): Mit den Mitteln des PIA solle die französische Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Hochschul- und Forschungsmarkt gefördert werden: modernste Ausstattungen sowie Exzellenz- und Innovationsprogramme um die Pluridisziplinarität und die Kooperation zwischen Forschung, Ausbildung und Unternehmen zu fördern.
  2. Industrie und kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) (14 Milliarden Euro): Mit dem PIA werde die Modernisierung der Industrie und der Wandel hin zur Zukunftsindustrie gefördert. Die Förderung helfe den Unternehmen, innovativ zu sein und ihre Entwicklungsprojekte umzusetzen.
  3. Energie- und Umweltwandel (5 Milliarden Euro): Durch die Förderung von Innovation und den Transfer zwischen Industrie und Forschung sollen wettbewerbsfähige französische Industriezweige gefördert werden. Die Institute für Energiewandel (Instituts pour la transition énergétique) fördern die Forschung. In Demonstratoren würden Innovationen bis zur Marktreife gebracht und seien dann oft die ersten einer Serie neuer Produkte und Serviceangebote im Bereich des Energiewandels. Das PIA fördere auch neue Modelle der nachhaltigen Stadt.
  4. Digitalwirtschaft (4 Milliarden Euro): Hier sollen mit dem PIA vier Ziele erreicht werden: neue Akteure sollen entstehen, technologische Innovationen und Anwendungen gefördert, das Handeln der öffentlichen Hand modernisiert (vor allem durch die Digitalisierung im Bildungsbereich) sowie die Hochbreitbandinfrastruktur in den ländlichen Gebieten vorangebracht werden.

Ende Dezember 2015 waren 37 der 47 Milliarden Euro für 2.500 Projekte ausgegeben oder vorgesehen. Sechs Milliarden Euro kommen direkt den KMU sowie mittelgroßen Unternehmen zu Gute, die 65 Prozent der 7.400 durch das PIA Geförderten ausmachen. Bis Mitte 2017 sollen fast die gesamten 47 Milliarden Euro eingesetzt sein.

Die Philosophie mit der das PIA 2010 ins Leben gerufen wurde, bleibt laut Valls aktuell. Das Programm habe sich als originelles Instrument der öffentlichen Hand für Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze erwiesen. Wie Staatspräsident François Hollande im September 2015 angekündigt hat und Valls nun bestätigte, wird es eine dritte Ausgabe des PIA in Höhe von zehn Milliarden Euro geben.

Quelle: gouvernement.fr Redaktion: von Friederike Mang Länder / Organisationen: Frankreich Themen:

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