StartseiteLänderEuropaFrankreichPôles de compétitivité: Zwischenbilanz der dritten Förderphase (2013-2018)

Pôles de compétitivité: Zwischenbilanz der dritten Förderphase (2013-2018)

Berichterstattung weltweit

Die Pôles de compétitivité sind wichtige Akteure der französischen Industriepolitik und tragen durch die Förderung gemeinsamer FuE-Projekte von Wirtschaft und öffentlichen Forschungseinrichtungen erfolgreich zur Innovationsfähigkeit Frankreichs bei. Ausbaufähig sind jedoch insbesondere die Ziele der dritten Förderphase: Produktentwicklung und Unterstützung von KMUs. Auch die internationalen Aktivitäten könnten verstärkt werden.

Das 2004 initiierte ressortübergreifende Programm „Pôles de compétitivité“ ist ein wesentlicher Bestandteil der französischen Innovations- und Industriepolitik und hat zum Ziel, regionale Kompetenzcluster zu fördern. Es gibt 68 dieser gemeinsamen Strukturen zwischen Unternehmen, Forschungszentren und Ausbildungsstätten.

Die für die Programmumsetzung zuständigen Instanzen, das Generalkommissariat für Raumordnung (Commissariat général à l'égalité des territoires, CGET) und die Generaldirektion für Unternehmen (Direction générale des entreprises, DGE), haben eine Zwischenevaluierung der aktuell laufenden dritten Förderphase in Auftrag gegeben. Diese hat zum Ziel, die Aktivitäten der Pôles von gemeinsamen FuE-Projekten stärker in Richtung Produktentwicklung zu orientieren. Zudem sollen Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Unternehmen mit 250 bis 5.000 Angestellten (Entreprises de taille intermédiaire, ETI) besser bei der Bewerbung um Fördermittel, ihrer Internationalisierung und der Antizipation von Weiterbildungsbedarf unterstützt werden.

Der Zwischenbericht zeigt nun, dass:

  • die Pôles Ende 2015 drei Viertel ihrer Ziele erreicht hatten;
  • nur vier Pôles weniger als die Hälfte der Ziele geschafft hatten;
  • wenige Pôles Produkte zur Marktreife gebracht haben;
  • die verstärkte Unterstützung KMU und ETI sehr unterschiedlich ausfällt und einige Pôles noch gar kein entsprechendes Angebot erarbeitet haben;
  • 2015 im Durchschnitt 16 FuE-Projekte von den Pôles begleitet oder gefördert wurden;
  • 2013 bis 2015 auf zehn Mitglieder eines Pôles im Durchschnitt fünf geistige Eigentumsrechte entfielen.

Die Pôles beteiligen sich darüber hinaus aktiv an der französischen Industriepolitik, sei beim nationalen Industrialisierungsprogramm „Das neue industrielle Frankreich“ (La nouvelle France industrielle) oder auf regionaler Ebene. 59 Pôles hatten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Innovationsstrategien in ihrer Region. 27 Pôles wurde von ihren Regionalräten die Koordination eines Wirtschaftszweigs übertragen.

Nur eine kleine Zahl der Pôles ist auch international sehr aktiv und sichtbar. Die meisten beschränken sich auf die Teilnahme an Veranstaltungen oder Delegationsreisen, die von der DGE und der Agentur für die internationale Entwicklung der französischen Wirtschaft Business France angeboten werden.

2015 kamen im Durchschnitt 46 Prozent der finanziellen Ressourcen der Pôles aus privatwirtschaftlichen Mitteln. 28 der 68 Pôles schaffen sogar bereits mehr als die staatlich gesetzte Zielrate von 50 Prozent. Im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen waren zwischen 2013 und 2015 59 Pôles an mindestens einem Projekt des Programms für Zukunftsinvestitionen (Programme d’investissements d’avenir, PIA) beteiligt. Ein solches Projekt erhält im Schnitt eine Fördersumme von zehn Millionen Euro.

Für das Ende des Jahres ist eine umfangreiche Studie in Vorbereitung, die den Einfluss der Pôles auf die wirtschaftliche und territoriale Entwicklung seit 2004 untersucht.

Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Strategie und Rahmenbedingungen Netzwerke Förderung Innovation

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