StartseiteLänderEuropaFrankreichErgebnisse der ICILS-Studie 2023: Internationaler Vergleich zu digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern

Ergebnisse der ICILS-Studie 2023: Internationaler Vergleich zu digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Studie "International Computer and Information Literacy Study" (ICILS) ist eine vergleichende Schulleistungsuntersuchung, die unter der Koordination der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) durchgeführt wird. Sie untersucht seit 2013 alle fünf Jahre die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich.

Die am 12. November veröffentlichte ICILS-Studie zeigt, dass die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in Deutschland trotz eines Rückgangs weiterhin über dem internationalen Mittelwert liegen. Allerdings erreicht nur ein geringer Anteil der Jugendlichen die Leistungsspitze und gut vierzig Prozent verfügen lediglich über Grundkenntnisse. Die Kompetenzen variieren stark nach besuchter Schulform und es zeigen sich deutliche Unterschiede bezogen auf die soziale Herkunft sowie den Zuwanderungs- beziehungsweise Sprachhintergrund. Bemerkenswert verbessert hat sich die technische Ausstattung der Schulen in den letzten zehn Jahren. Auch die Lehrkräfte nutzen deutlich häufiger als früher digitale Medien.

Die Wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • Die mittleren computer- und informationsbezogenen Kompetenzen der Achtklässlerinnen und Achtklässler in Deutschland betragen 502 Punkte. Sie liegen damit signifikant über dem internationalen Mittelwert (476 Punkte) und dem Mittelwert der 22 teilnehmenden EU-Staaten (493 Punkte). Dies ist für Deutschland ein signifikanter Kompetenzrückgang, nachdem die mittleren Kompetenzen zwischen ICILS 2013 (523 Punkte) und ICILS 2018 (518 Punkte) statistisch unverändert waren.
  • Die höchste Kompetenzstufe erreichen 1,1 Prozent der Achtklässlerinnen und Achtklässler (international 1,0 Prozent; EU-Staaten 0,8 Prozent).
  • Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit rudimentären und basalen Kompetenzen liegt bei 40,8 Prozent (international 50,2 Prozent, EU: 44,0 Prozent).
  • Schülerinnen und Schüler an Gymnasien erzielten mit 559 Punkten ein signifikant höheres Kompetenzniveau als an anderen Schulformen (472 Punkte).
  • Im Bereich Computational Thinking liegen die mittleren Kompetenzen mit 479 Punkten im Bereich des internationalen Mittelwerts und der teilnehmenden EU-Staaten (jeweils 483 Punkte); sie sind im Vergleich zu 2018 (486 Punkte) stabil.
  • Nachdem sich 2018 statistisch noch fast zehn Schülerinnen und Schüler ein durch die Schule zur Verfügung gestelltes digitales Gerät teilen mussten, sind es im Jahr 2023 statistisch fünf Schülerinnen und Schüler pro Gerät.
  • Gleichzeitig besucht nur etwa ein Zehntel (10,2 Prozent) der Achtklässlerinnen und Achtklässler in Deutschland eine Schule, an der adaptive Lernsysteme für Lehrkräfte und die Schülerschaft verfügbar sind (international: 23,5 Prozent, EU: 20,5 Prozent).
  • Der Anteil der Lehrkräfte, die digitale Medien täglich im Unterricht nutzen, hat sich seit 2013 enorm gesteigert (2013: 9,1 Prozent, 2018: 23,2 Prozent auf nun 2023 69,9 Prozent) und liegt jetzt erstmals signifikant über dem internationalen Mittelwert (61,2 Prozent) und im statistischen Bereich der EU-Vergleichsgruppe (68,9 Prozent).
  • Im internationalen Vergleich wird bei der Ausbildung sowie bei der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften in Bezug auf Digitalisierung, insbesondere mit Blick auf die praktische Anwendung sowie Unterrichtsentwicklung, Entwicklungsbedarf deutlich.

An ICILS 2023 beteiligten sich weltweit insgesamt 35 Teilnehmerländer, davon 22 EU-Mitgliedstaaten. Die repräsentative Stichprobe in Deutschland umfasst 5.065 Achtklässlerinnen und Achtklässler sowie 2.302 Lehrkräfte an 230 Schulen. Zudem wurden die Schulleitungen und IT-Koordinatoren beziehungsweise IT-Koordinatorinnen der teilnehmenden Schulen befragt. Die Studie wird vollständig vom Bundesministerium für Bildung un Forschung (BMBF) finanziert; die EU unterstützt die Finanzierung der internationalen Teilnahmegebühren. In Deutschland wird die Studie durch ein wissenschaftliches Konsortium unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Eickelmann (Universität Paderborn) durchgeführt.

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Quelle: BMBF Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Chile Aserbaidschan China Kasachstan Oman Republik Korea (Südkorea) Belgien Bosnien und Herzegowina Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Italien Kosovo Kroatien Lettland Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Portugal Rumänien Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Ungarn Zypern EU Themen: Bildung und Hochschulen Information u. Kommunikation

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