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Frankreich und Italien verstärken Kooperation im Bildungsbereich

Berichterstattung weltweit

Die beiden Staaten setzen sich gemeinsam für einen europäischen Studierendenausweis ein und starten hierzu im September 2016 ein Pilotprojekt. Zudem wird es ein französisch-italienisches Fachabitur geben.

Die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem und ihre italienische Kollegin Stefania Giannini haben sich am 6. Mai 2016 im Rahmen der traditionsreichen Konferenz „The State of the Union“ am Europäischen Hochschulinstitut Florenz (EUI) zu den französisch-italienischen Beziehungen im Hochschul- und Schulbereich ausgetauscht. Frankreich hat seit März 2016 und für ein Jahr den Vorsitz des Obersten Rats des EUI.

Die beiden Ministerinnen unterstrichen die wichtige Rolle des EUI und die Bedeutung seiner Zusammenarbeit mit den nationalen Hochschul- und Forschungssystemen. Sie betonten weiterhin die zentrale Rolle von Lehre und Forschung um die Krisen in Europa zu überwinden und die europäische Integration voran zu bringen.

In diesem Zusammenhang sei die europäische Studierendenkarte zentral, für die sich beide Länder einsetzen. Die Karte beruht auf dem Prinzip der europaweiten Anerkennung des Studentenstatus‘, unabhängig der Heimathochschule und die jeweiligen nationalen Regelungen respektierend. Sie soll die Kooperation zwischen Einrichtungen verstärken und die jeweiligen Rechte und Dienstleistungen für die Studierenden zugänglich machen. Die Idee zu dem Projekt ist aus der Kooperation der Studentenwerke entstanden und wurde insbesondere durch die französisch-italienische Kooperation gefördert (CNOUS / Fondazione ENDISU). Im Januar 2016 haben Italien, Frankreich, Irland und Deutschland zudem ein diesbezügliches „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet.

Frankreich und Italien haben bereits eine technische Lösung für einen gemeinsamen Zugriff auf Daten und Dienstleistungen entwickelt. Im September 2016 startet daher ein Pilotprojekt in folgenden Regionen: im Netzwerk Educatt (Mailand, Piacienza, Brescia und Rom – 40.000 Studierende), am Trinity College in Dublin (17.000 Studierende), in Besançon (22.358 Studierende), in Straßburg (55.500 Studierende) und im trinationalen Hochschulverband Eucor (Basel, Freiburg, Haute-Alsace, Straßburg, Karlsruhe – 115.000 Studierende).

Die beiden Staaten wollen das Projekt auf europäischer Ebene im Rahmen von Erasmus + voranbringen. Die flächendeckende Einführung der europäischen Studierendenkarte ist hierbei eine der Prioritäten Frankreichs und Italiens für die nächste Konferenz der europäischen Bildungsminister 2018 in Paris.

Auf bilateraler Ebene haben die beiden Staaten ein Abkommen zum „Esabac technologique“ geschlossen. Es handelt sich um ein französisch-italienisches Fachabitur, das in drei Jahren zur gleichzeitigen Erlangung des französischen Baccalauréat technologique und des italienischen Esame di Stato, diploma di istituto tecnico führt. Das „Esabac technologique“ soll ab dem kommenden September in beiden Ländern angeboten werden. Damit sollen die Mobilität und die Möglichkeiten zum Berufseinstieg gefördert werden. Für das allgemeine Abitur existiert bereits eine französisch-italienische Variante.

Quelle: MENESR Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: EU Frankreich Italien Themen: Bildung und Hochschulen

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