Das im Februar 2020 gestartete und von der Europäischen Kommission geförderte European Joint Programme on SOIL (EJP SOIL) repräsentiert eine Initiative zur Koordinierung nationaler Forschungsprogramme zur Bodenforschung. Das EJP SOIL-Konsortium hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der von der Europäischen Kommission gewährten Förderung ausgewählter Forschungsinstitute in den Mitgliedsstaaten eine offene, kompetitive und multilaterale Projektförderung zu administrieren. Hierzu wird eine an das Muster der bekannten ERA-Net-Forschungsförderung angelehnte transnationale Bekanntmachung veröffentlicht. Im Rahmen dieser Ausschreibung arbeiten 18 Partner aus 13 europäischen und vier außereuropäischen Staaten zusammen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) engagiert sich neben dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im EJP SOIL, um die in der zu Beginn des Jahres 2020 beschlossenen Nationalen Bioökonomiestrategie verankerten Ziele zur Bodenforschung neben der nationalen Forschungsförderung auch durch die Förderung transnationaler bzw. europäischer Forschung zu stärken. Konkret sollen im Rahmen dieser Bekanntmachung Forschungs- und Innovationsvorhaben gefördert werden, die einen Beitrag für eine dem Klimawandel angepasste und eindämmende Bodenbewirtschaftung leisten. Es können Vorhaben gefördert werden, die
- Thema A) sich mit der Wiederherstellung degradierter Böden in Land- und Forstwirtschaft befassen und auch bestehende Lösungen hinsichtlich ihres Potenzials bewerten;
- Thema B) sich mit der Auswirkung des Klimawandels auf die C-, N- und P-Kreisläufe befassen und Möglichkeiten zur Minderung von Treibhausgasemissionen entwickeln, ohne dabei Ertragsgewinne oder andere Umweltziele zu beinträchtigen.
Es werden transnationale Verbundvorhaben mit mindestens drei Partnern aus mindestens drei der am Call beteiligten Partnerländer gefördert. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF derzeit den Projektträger Jülich (PtJ), Geschäftsbereich Bioökonomie, beauftragt. Das Antragsverfahren ist dreistufig angelegt. Zunächst muss die Projektskizze durch den Koordinator des transnationalen Vorhabens registriert werden. Die Frist für die Vorregistrierung von Vorschlägen endet am 20. Juli 2022, 14:00 Uhr MESZ. Danach erfolgt die Einreichung der Projektskizze. Die Einreichungsfrist ist der 14. September 2022 (14 Uhr MESZ). In der dritten Verfahrensstufe werden die deutschen Projektpartner positiv begutachteter und zur Förderung empfohlener Projektskizzen vom Projektträger aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.