„Wir wollen durch die Anwendung etablierter und neuer Liquid Biopsy-Analyseverfahren Blutproben von Patienten mit aggressiven Prostatakarzinomen zell- und molekularbiologisch charakterisieren. Die Resultate werden dann zu den schon etablierten Risikoparametern korreliert, um die klinische Relevanz der Resultate abzuschätzen. Abschließend werden die Patienten weiter beobachtet, um zu erfahren, ob die neuen Testverfahren ein besseres Risikoprofil für die Entstehung von Metastasen als die etablierten Parameter bieten“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Bisher erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler üblicherweise durch Nadelbiopsien Informationen über Tumorläsionen bei Krebspatienten. Mit diesem lokal begrenzten Verfahren können jedoch nicht immer alle unterschiedlichen Arten von Tumorzellen innerhalb eines Patienten vollständig abgebildet werden. Im Blut hingegen sind Tumorzellen und deren Zellkomponenten aus unterschiedlichen Körperregionen gebündelt. „Die Liquid Biopsy-Analytik hat das Potenzial, zu einer diagnostischen Kerntechnologie im Sinne einer personalisierten Krebsmedizin zu werden“, sagt Prof. Pantel.
Das Verbundprojekt ist in fünf Teilprojekte untergliedert. Beteiligt sind neben dem Institut für Tumorbiologie des UKE und der Martini-Klinik am UKE GmbH auch Prof. Desiree Bonci vom Istituto Superiore di Sanità in Rom (Italien), Dr. Catherine Alix-Panabieres von der Université de Montpellier (Frankreich), Prof. Evi Lianidou von der University of Athens (Griechenland) und Prof. Maciej Zabel von der Poznan University of Medical Sciences in Posen (Polen). Das Projekt wurde eines von 14 Forschungsprojekten zu minimal- oder nicht-invasiven Methoden der Krebsdiagnostik, die im Rahmen des Joint Transnational Call des ERA-Nets TRANSCAN-2 ausgewählt.