StartseiteLänderEuropaPolenEuropäisches Röntgenlaser-Projekt European XFEL feiert Richtfest

Europäisches Röntgenlaser-Projekt European XFEL feiert Richtfest

Das europäische Projekt zum Bau eines Freien-Elektronen-Röntgenlasers, European XFEL, feierte das Richtfest für sein Hauptgebäude in Schenefeld in Schleswig-Holstein. Die Veranstaltung markiert einen Meilenstein beim Bau des Röntgenlasers, einer der größten internationalen Forschungseinrichtungen in Europa.

Über 350 Gäste, darunter Vertreter der Bundesregierung, der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, der konsularischen Vertretungen verschiedener Staaten, der Kommunalpolitik und -verwaltung sowie des European XFEL Council, ebenso wie Mitarbeiter von European XFEL und DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron), würdigten die Arbeit der Bauleute im vergangenen Jahr.

Das Hauptgebäude steht auf der unterirdischen Experimentierhalle des Röntgenlasers, der sich über 3,4 km vom Westen Hamburgs bis nach Schenefeld erstreckt. Nach Fertigstellung wird der European XFEL als Nutzereinrichtung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt erlauben, den Nanokosmos mit Röntgenblitzen zu untersuchen, die milliardenfach heller sind als die herkömmlicher Röntgenquellen. Die Wissenschaftler werden in der Experimentierhalle arbeiten, die im Jahr 2013 fertiggestellt wurde, sowie im ersten Stock des Hauptgebäudes, das mit Laboren für biologische Proben, Elektronenmikroskopie und Probenvorbereitung ausgestattet sein wird. In dem dreistöckigen Gebäude werden auch die Büros der European XFEL-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter untergebracht sein.

„Wir feiern heute einen weiteren großen Meilenstein“, sagte European XFEL-Geschäftsführer Professor Massimo Altarelli in seiner Begrüßungsrede. „Allen Bauleuten, die dieses Gebäude errichtet haben, möchte ich herzlich danken. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass hier in Schenefeld ab 2017 ein Forschungsstandort von weltweiter Bedeutung entsteht.“

Die Röntgenlaseranlage ist seit 2009 im Bau. Die Arbeiten für das Hauptgebäude – das letzte große oberirdische Gebäude, das für die Anlage entsteht – begannen im Mai 2014. Elf europäische Länder sind an Bau und Inbetriebnahme der Anlage beteiligt.

Die Arbeiten am Hauptgebäude werden 2015 fortgeführt. Nächstes Jahr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von European XFEL dann in das Hauptgebäude einziehen, bevor 2017 der Nutzerbetrieb beginnt.

Über European XFEL

In der Metropolregion Hamburg entsteht mit dem European XFEL eine Großforschungsanlage der Superlative: 27 000 Röntgenlaserblitze pro Sekunde und eine Leuchtstärke, die milliardenfach höher ist als die besten Röntgenstrahlungsquellen herkömmlicher Art, werden völlig neue Forschungsmöglichkeiten eröffnen. Forschergruppen aus aller Welt können an dem europäischen Röntgenlaser atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen. Die European XFEL GmbH ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Bei Beginn des Nutzerbetriebs im Jahr 2017 wird sie rund 280 Menschen beschäftigen. Mit Kosten von 1,15 Milliarden Euro (Preisniveau 2005) für Bau und Inbetriebnahme und einer Länge von 3,4 Kilometer ist European XFEL eines der größten und ambitioniertesten europäischen Forschungsprojekte. Derzeit beteiligen sich elf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien und Ungarn.

Quelle: European XFEL GmbH / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Dänemark Frankreich Italien Polen Russland Schweden Schweiz Slowakei Spanien Ungarn Themen: Physik. u. chem. Techn. Infrastruktur

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