Im Zusammenhang mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine haben seit 2022 Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger Russland verlassen. Forschende in verschiedenen europäischen Ländern untersuchen die neue Migration. Die Wissenschaftlerinnen Tsypylma Darieva und Tatiana Golova des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) haben mit ERDAM nun ein Netzwerk initiiert, das diese Forschung aus soziologischen, politikwissenschaftlichen und sozialanthropologischen Perspektiven zusammenführen soll. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem prodemokratischen und Antikriegsengagement russischer Migrantinnen und Migranten. Damit wird das interdisziplinäre Netzwerk einen Beitrag dazu leisten, die Rolle von Diasporas in Friedensprozessen zu erforschen.
Das Netzwerk untersucht Formen und Infrastrukturen der Mobilisierung und widmet sich der Frage, wie Diasporas die politische Dynamik zwischen Herkunfts- und Aufnahmeländern beeinflussen.
An ERDAM beteiligen sich Forschende aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in Armenien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Georgien, Italien, Lettland, Norwegen und Polen. Mit gemeinsamen Workshops und Publikationen werden sie die Forschung zur kriegsbedingten Migration aus Russland weiterentwickeln und relevantes Fachwissen der Politik und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.
ERDAM wird von der Deutschen Stiftung Friedensforschung gefördert.