Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Werkzeugs und eines organisatorischen Konzepts, um in der Bevölkerung vorhandenes Wissen über seltene, aber schwere Katastrophen zu erfassen und für die Risiko- und Krisenkommunikation sowie die Stadtplanung nutzbar zu machen. Dabei geht es um die Bedeutung dieser Katastrophen für das alltägliche Leben: wie wurden die Sicherheit, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Bürger beeinträchtigt? Welche Hilfe wurde benötigt (und fehlte ggf.)? Was waren erfolgreiche (und nicht erfolgreiche) Krisenbewältigungsstrategien? Um das Projektziel zu erreichen, wird eine Software entwickelt, die es ermöglicht, vorhandene quantitative Daten zu Katastrophen mit Augenzeugenberichten und historischen Dokumenten wie Film-, Ton- und Bildaufnahmen anzureichern. Um diese Informationen zielgerichtet nutzen zu können, müssen relevante Metadaten erfasst und die Informationen den Nutzern auf ansprechende, barrierefreie und leicht zugängliche Weise präsentiert werden. Das begleitende organisatorische Konzept bindet Schulen, Hochschulen und Freiwilligenorganisationen in die Informationserfassung mit ein. Die erhobenen Materialien können dann für Stakeholder wie Behörden, Stadtplaner, Politiker aber auch für Unterrichtszwecke bereitgestellt werden. Die Katastrophengefahr wird besser wahrnehmbar und greifbar. Neben den Informationen über historische Katastrophen werden regionsübergreifend aus der Natur abgeleitete, kostengünstige Ansätze für die bauliche Katastrophenvorsorge identifiziert, präsentiert und so auch interregional bekannt gemacht (interkontinentaler Wissens- und Erfahrungsaustausch). So können Planungsprozesse optimiert und Planungsfehler der Vergangenheit vermieden werden.
ERA-Net: Verbundprojekt: Nutzung von bürgerwissenschaftlichem Engagement und von aus der Natur inspirierten Lösungsansätzen für eine verbesserte Katastrophenvorsorge; Teilvorhaben: Gestaltung der Benutzerschnittstellen für die Datenerfassung aus der Bevölkerung.
Laufzeit:
01.04.2019
- 31.03.2022
Förderkennzeichen: 01DN19012
Koordinator: Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Verbund:
CITADINE
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Argentinien
Chile
Dominikanische Republik
Polen
Themen:
Förderung
Information u. Kommunikation