Das beim Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT) angesiedelte Institut vergleicht unter anderem Zahlen zu Forschungsaufwendungen, Forschenden im Land, wissenschaftlichen Publikationen insgesamt und mit großem Einfluss sowie Patentanmeldungen.
In Japan wurden im Jahr 2021 18,1 Billionen JPY (rund 114 Mrd. EUR) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Damit liegt das Land im globalen Vergleich wie in den Vorjahren mit großem Abstand hinter den USA und China auf Rang 3. Bei der Zahl der Forschenden verhält es sich ähnlich. Hier liegt Japan mit rund 705.000 Forschenden ebenfalls auf Rang 3 hinter den USA und China. Das Land verzeichnet bei beiden Indikatoren geringere Wachstumstraten als viele andere führende Länder.
Diese Entwicklung macht sich zunehmend im wissenschaftlichen Output bemerkbar. Der Anteil Japans an den zwischen 2019 und 2021 weltweit veröffentlichten wissenschaftlichen Publikationen sank im Vergleich zum Zeitraum von 2018 bis 2020 von 3,9 Prozent auf 3,8 Prozent. Japan liegt damit wie im Vorjahr auf Rang fünf. Führend ist mit wachsendem Abstand China (464.077 Publikationen, weltweiter Anteil von 24,6 %), wie im Vorjahr gefolgt von den USA (302.466 Publikationen, Anteil von 16,1 %), Indien (75.825 Publikationen, Anteil von 4 %) und Deutschland (73.371 Publikationen, Anteil von 3,9 %).
Deutlicher ist der Rückgang der weltweiten Bedeutung der japanischen Forschung. Im Ranking der Länder, die zwischen 2019 und 2021 den größten Anteil an Veröffentlichungen hatten, die zu den 10 Prozent, der am häufigsten zitierten Publikatioen zählen, rutscht Japan auf den 13. Platz ab. Im Ranking des obersten Prozents der häufig zitierten Publikationen verliert Japan im Vergleich zum Zeitraum 2018-2020 zwei Plätze und belegt Rang 12. Bei beiden Indikatoren führt mit deutlichem Abstand China vor den USA, die wiederum deutlich vor dem Vereinigten Königreich und Deutschland liegen. In einer Einordnung dieser Entwicklung kommt das Wissenschaftsmagazin Nature zu dem Schluss, dass die japanische Forschung nicht mehr länger zur Weltspitze zähle.
Im Bereich der internationalen Patentanmeldungen belegt Japan wie in den Vorjahren den Spitzenplatz. Mit 65.870 Patenanmeldungen zwischen 2016 und 2018 (Anteil von 26 %) liegt das Land vor den USA, China und Deutschland auf dem ersten Platz.
NISTEP veröffentlichte den Bericht im August 2023 zunächst in japanischer Sprache. Die englische Zusammenfassung erschien am 25. Oktober 2023.
Zum Nachlesen
- NISTEP (25.10.2023): Digest of Japanese Science and Technology Indicators 2023
- Nature (25.10.2023): Japanese research is no longer world class — here’s why
