StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)MSCA4Ukraine: 124 gefährdete Forschende aus der Ukraine erhalten Förderung

MSCA4Ukraine: 124 gefährdete Forschende aus der Ukraine erhalten Förderung

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Alexander von Humboldt-Stiftung und Scholars at Risk Europe als federführende Partnerorganisation sowie die European University Association haben das Auswahlergebnis im EU-finanzierten MSCA4Ukraine-Programm bekannt gegeben. Insgesamt werden 124 ukrainische Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert.

Genau ein Jahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 steht fest, dass insgesamt 124 geflüchtete oder gefährdete Forschende aus der Ukraine in europäischen Gasteinrichtungen weiterarbeiten können – 111 Postdocs und erfahrene Forschende sowie 13 Promovierende. Für die Umsetzung des Programms stellt die Europäische Union 25 Millionen Euro zur Verfügung.

Es waren über 400 Bewerbungen aus 28 potenziellen Gast-Ländern bei der Humboldt-Stiftung eingegangen. Die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber verteilen sich auf 21 Länder, die meisten Geförderten planen Gastaufenthalte in Deutschland (26 Geförderte), Tschechien (17) und Frankreich (14).

In Deutschland werden die meisten geflohenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von diesen Forschungseinrichtungen aufgenommen: 3 von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie je 4 von Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft und Instituten der Leibniz-Gemeinschaft.

Bei den Fachgebieten sind am stärksten vertreten die Lebenswissenschaften (32), die Geisteswissenschaften (27) und die Chemie (22 Geförderte). Die Stipendiendauer beträgt zwischen acht Monate und zwei Jahre, wobei die Mehrzahl ein 2-jähriges Stipendium erhält.

Der interdisziplinäre Auswahlausschuss bestand aus etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus EU-Mitgliedstaaten und mit Horizon Europe assoziierten Ländern sowie aus Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen, die Erfahrung mit der Unterstützung von gefährdeten Forschenden haben.

Die Humboldt-Stiftung konnte das Programm dank ihres engagierten weltweiten Netzwerks und der Solidarität einer breiten akademischen Community in kürzester Zeit erfolgreich umsetzen. Zwischen dem Schließen des Antragsportals am 11. November 2022 und der Auswahlsitzung Mitte Februar 2023 mussten beispielsweise allein über 1.100 wissenschaftliche Gutachten eingeholt und ausgewertet werden. So haben viele hilfsbereite Gastgebende, die Auswahlausschussmitglieder und fast 400 Gutachterinnen und Gutachter das Programm kurzfristig unterstützt. Dabei haben auch viele Forschende ukrainischer Herkunft mitgewirkt. Igor Shevchuk, von 2003-2005 Humboldt-Forschungsstipendiat in Dresden, ist einer von ihnen, er sagte:

„Dank der Humboldt-Stiftung konnte ich meine wissenschaftliche Karriere vor 20 Jahren in Deutschland fortsetzen. Heute bin ich Professor am Institut für Allgemeinen Maschinenbau der TH Köln und freue mich, dass ich etwas zurückgeben kann.“

Die Humboldt-Stiftung verfügt über langjährige Erfahrung in der Förderung gefährdeter Forschender. Mit dem Auswärtigen Amt entwickelte sie 2016 das erste nationale Schutzprogramm für gefährdete Forschende innerhalb der EU, die Philipp Schwartz-Initiative, die bis heute finanziell von Stiftungen aus dem In- und Ausland unterstützt wird.

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Quelle: Alexander von Humboldt-Stiftung Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ukraine EU Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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Großaufnahme Kompass mit Landesflagge der Ukraine an Flaggenmast

© Shutterstock / sundaemorning

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