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EU-Projekt zu natürlichem Hochwasserschutz an der Donau gestartet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Anrainerstaaten der Donau, die von der Quelle bis zur Mündung zehn europäische Länder durchfließt, von schweren Flutkatastrophen betroffen gewesen. Mit Beteiligung des Aueninstituts Neuburg der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und der TU München untersucht in den kommenden zwei Jahren ein europäisches Forschungskonsortium von mehr als 20 Kooperationspartnern, wie sich das Risiko von Überschwemmungen durch eine Wiederherstellung von Auen entlang der Donau reduzieren lässt.

Viele Auen entlang der Donau sind im Lauf der Zeit durch Ansiedlungen, Landwirtschaft und Infrastrukturmaßnahmen verloren gegangen. Anhand einer einheitlichen Methodik wollen die beteiligten Wissenschaftler im Projekt „Danube Floodplain“ in mehreren Pilotregionen untersuchen, welche positiven Effekte noch bestehende Auengebiete haben bzw. welches Potenzial derzeit trocken liegende Auen aufweisen. Im Vergleich zu aufwändigen und teuren technischen Maßnahmen für den Hochwasserschutz bietet die Renaturierung von Auen darüber hinaus die Gelegenheit, Biodiversität zu erhalten bzw. neue Grundlagen für Artenreichtum zu schaffen.

Da bei solchen Renaturierungsprojekten die Perspektiven vieler Interessensgruppen zu berücksichtigen sind – wie etwa von anliegenden Gemeinden, Waldbesitzern, Fischereiverbänden oder landwirtschaftlichen Betrieben – wird das Aueninstitut der KU die Stakeholderanalysen von anderen Projektbeteiligten zusammenfassen, um daraus sogenannte Ökosystemleistungen von Auen abschätzen zu können. Gemeint sind damit Leistungen der Auen für Mensch und Natur – als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Erholungsraum, als Filter für Schadstoffe oder als Beitrag zum Hochwasserschutz. Die wechselseitige Abwägung der verschiedenen Anforderungen an das Ökosystem Auen soll in einem zweiten Schritt als Grundlage für ein Modell zur Kosten-Nutzen-Analyse dienen, an dessen Entwicklung das Aueninstitut ebenfalls beteiligt ist. Das Modell wird in einen Leitfaden einfließen, mit dem Regionen entlang der Donau Kriterien und Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Umsetzung eigener Renaturierungsmaßnahmen aufgezeigt bekommen – auch bezogen auf die Lösung möglicher Konflikte mit einzelnen Interessensgruppen.

Dabei knüpft das Aueninstitut der KU an seine langjährige Expertise an, die es etwa bei der Renaturierung der Donauauen zwischen Ingolstadt und Neuburg oder internationalen Projekten in China gesammelt hat. Für die deutsche Seite sind zudem Forscher der TU München am Projekt beteiligt. Weitere Mitwirkende sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, der Tschechischen Republik und der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien und Bulgarien. Die Leitung des Gesamtprojektes liegt bei der nationalen Wasserbehörde Rumäniens. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit  rund 3,7 Millionen Euro. Die KU erhält davon rund 250.000 Euro.

Quelle: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Bulgarien Kroatien Österreich Rumänien Serbien Slowakei Slowenien Tschechische Republik Ungarn Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Sicherheitsforschung Förderung

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