Die Mittel sind für das Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprogramm (FEI) vorgesehen, das 2007 im Rahmen des bilateralen Wissenschafts- und Technologieabkommens EU-Ägypten eingerichtet wurde. Das FEI-Programm, das bereits 11 Mio. EUR Unterstützung von der EU erhalten hat, lud zu der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des ägyptischen Premierministers Ahmed Nazif ein, meldete Daily News Egypt. Die Veranstaltung ist zudem Gastgeber des Europa-Mittelmeer-Innovations- und Forschungsforums sowie der Europa-Mittelmeer-Innovationsmesse.
"Innovation ist der Schlüssel zur Gesundung und zum Aufbau [einer] nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft nach der Krise." So die Aussage Marc Francos vor Teilnehmern der Veranstaltung, die vom 26. bis 28. Januar stattfand.
Der Europa-Mittelmeer-Innovationsmarktplatz ist eine Kommunikationsplattform und Informationsdrehscheibe für Forscher, Erfinder, Hochschulen und die Industrie. FEI-Koordinator Abdelhamid El-Zoheiry dazu: "Mit mehr als 200 Ausstellern und 50 Rednern, die diverse Organisationen aus etwa 18 europäischen und Mittelmeerländern vertreten, bietet der Europa-Mittelmeer-Innovationsmarktplatz eine wertvolle Plattform für die großen Vertreter von Wissenschaft und Innovation. Man trifft sich dort, bildet Netzwerke und Geschäftsideen, Projekte, Partnerschaften werden weiterentwickelt."
Der ägyptische Minister für Hochschulbildung und Forschung, Dr. Hany Helal Mahfouz, erläuterte: "Der Europa-Mittelmeer-Innovationsmarktplatz ergänzt die Strategie des Ministeriums zur Förderung einer Kultur der Innovation in Ägypten und zur Verstärkung der Kooperationskanäle mit in Forschungs- und Wirtschaftssektoren tätigen Kollegen aus Europa und dem Mittelmeerraum." Ein Professor für Mineralogie von der Universität Kairo, Dr. Helal und sein Ministerium überwachen die Verwaltung des FEI-Programms und der entsprechenden Mittel.
Doch trotz der Bereitschaft des Landes zur regionalen Innovationsförderung müssen lokale Innovatoren viele Herausforderungen angehen, um ihre Ideen verwirklichen zu können. "Wir haben ein Patent, aber es ist ein nationales Patent", erläuterten die Erfinder Tarek El-Bagory und Mohamed El-Sayed dazu. "Die Gewährleistung für dieses Patent liegt nur in Ägypten, es ist nicht international, wie in Amerika." Die Erfinder präsentierten auf der Veranstaltung eine neue Teststation für nationale Gaspipelines. Ihre größte Sorge ist nun, nur ja nicht zu viele Informationen über ihre Erfindung preiszugeben, wenn sie schriftlich präsentiert wird. Sie möchten schlicht verhindern, dass jemand ihre Idee klaut.
Ägyptische Erfinder müssen außerdem auch noch mit einem Mangel an Managementausbildung klarkommen. "In unserer Fakultät studieren wir durchaus Wirtschaftsingenieurwesen und Management, aber wir erfahren nichts spezielles über Erfindungen", kritisierten sie. "Wir brauchen fundierte Ausbildung in Erfindungsmarketing."
Professor Bahaa Shawky vom National Research Center in Ägypten kommentierte, dass die Regierung bei der Suche nach und der Unterstützung von Ideen mehr behilflich sein sollte. Er erfand eine Lösung, die die Freisetzung von Energie aus Biomasse aus zellulosereichen Pflanzen ermöglicht, ein Prozess, der die Entwicklung sauberer erneuerbarer Energien voranbringen wird. "Wir sollten nun eine Pilotanlage starten, die nur eine halbe Million ägyptische Pfund kosten würde. Ich warte immer noch auf diese Mittel", bedauerte Professor Shawky. "Ich bin ein Wissenschaftler: Das heißt, ich bin in meinem Labor anzutreffen. All diese [Forschung] ist im Internet zu finden."
Regierungsbeamte gaben dazu an, dass dank des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7), das in einen Zeitraum von 7 Jahren über einen Haushalt von 53 Milliarden Euro verfügt, die Regierung in Ägypten mehr Möglichkeiten haben wird, an Gelder für die Forschung zu gelangen.