StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Europäische Kommission: Bericht zu KMU in Horizont Europa zieht erste Bilanz

Europäische Kommission: Bericht zu KMU in Horizont Europa zieht erste Bilanz

Berichterstattung weltweit

Die Europäische Kommission hat in einem Monitoring-Bericht Zahlen und Fakten zur Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den ersten drei Jahren von Horizont Europa zusammengefasst.

Bislang haben KMU ca. 6,6 Milliarden EUR an Fördergeldern erhalten, was etwa 20 % der im Rahmen von Horizont Europa vergebenen Mittel entspricht. Anders als beim vorangegangenen europäischen Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020, für dessen Säulen 2 und 3 ein Ziel von 20 % für die Finanzierung von KMUs galt, gibt es bei Horizont Europa keine festen Regeln. Stattdessen, so wird in dem Bericht erläutert, sind höhere Förderbeträge für KMU in die Programmgestaltung eingebaut. Davon kamen ca. 1,6 Milliarden EUR in Form von Eigenkapital aus dem neuen Fonds des Europäischen Innovationsrats (EIC). Die stärkste Beteiligung von KMU ist nach wie vor bei Verbundprojekten in Säule 2 ("Globale Herausforderungen und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas") zu verzeichnen, insbesondere bei Projekten der Cluster 4 und 5, gefolgt von Säule 3 ("Innovatives Europa"). Mehr als 70 % der Mittel des EIC wurden an KMU vergeben. KMU nehmen hauptsächlich als Partner an Konsortien teil, die von größeren Organisationen geleitet werden. 

Konstatiert wird ein Rückgang der KMU-Beteiligung von 41,1 % in Horizont 2020 auf 33,9 % in Horizont Europa. Dabei blieb die Zahl der beteiligten KMU relativ konstant. Gründe für den Rückgang sind die Änderung des Programmdesigns, zum Beispiel die Abschaffung des KMU-Instruments, und die Tatsache, dass EIC Accelerator-Teilnehmer bisher nur selten mehr als einmal an Horizont Europa Projekten teilnehmen. Der Bericht stellt auch eine Veränderung bei der Art der beteiligten KMU fest. Während in Horizont 2020 hauptsächlich KMU aus Fertigungs- und Produktionsgewerben teilnahmen, verzeichnet Horizont Europa einen Anstieg an KMU mit wissenschaftlich-technologischer Ausrichtung. Dies lässt sich zum Teil durch den Wechsel vom KMU-Instrument zum EIC Accelerator und dessen Anforderungen erklären.

Nahezu 50 % der KMU-Teilnehmer in Horizont Europa kommen aus Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden. Doch die Gruppe der sog. Widening  Länder liegt mit einem Anteil von nur 18 % gegenüber fast 68 % der 12 EU-Mitgliedstaaten, die als besonders leistungsfähig in Forschung und Entwicklung gelten, weit zurück. 

Eine weitere politische Zielsetzung für Horizont Europa ist es, neue Teilnehmer zu gewinnen. Hier ist die Quote bei den KMU mit 52,1 % besonders hoch. Allerdings zeigt der Bericht hier eine Herausforderung auf: Neueinsteiger scheinen derzeit offenbar eine geringe Bindung an das Programm zu haben und nehmen oft nur an einem Projekt teil.

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Quelle: Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

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