Jedes Jahr wird bei 3,5 Millionen Menschen in der Europäischen Union Krebs diagnostiziert. 40 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger werden im Laufe ihres Lebens unmittelbar mit Krebs zu tun haben. Da gleichzeitig jedoch bis zu 40 Prozent der Krebsfälle auf vermeidbare Ursachen zurückgehen, gibt es einen enormen Handlungsspielraum.
In ihren politischen Leitlinien hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als eine ihrer politischen Prioritäten einen europäischen Plan angekündigt, mit dem das durch Krebs verursachte Leid gemindert und die Mitgliedstaaten bei der Verbesserung der Krebsbekämpfung und -behandlung unterstützt werden sollen. Sie sagte zum Start der Konsultation:
„Wir fangen natürlich nicht bei null an. Doch wir können noch viel mehr tun als jetzt. Heute am Weltkrebstag machen wir den ersten Schritt auf unserem gemeinsamen Weg zum europäischen Plan zur Krebsbekämpfung. Gemeinsam können wir etwas bewirken – durch Prävention und Forschung, eine neue Datenstrategie und indem wir sicherstellen, dass die Menschen überall in Europa die gleiche Behandlung bekommen.“
Der europäische Plan zur Krebsbekämpfung, der bis Ende dieses Jahres vorliegen soll, soll Maßnahmen in Bezug auf alle Hauptinterventionsstufen umfassen:
- Prävention: Durch Prävention lässt sich die Zahl der Krebserkrankungen in der EU am einfachsten und am wirksamsten senken. Präventionsmaßnahmen könnten Folgendes umfassen: einen besseren Zugang zu gesunder Ernährung und eine höhere Durchimpfungsrate, Maßnahmen zur Eindämmung umweltbedingter Risikofaktoren wie Luftverschmutzung und Exposition gegenüber Chemikalien, Forschung und Aufklärung.
- Frühzeitige Erkennung und Diagnose: Maßnahmen zur Verbesserung der Chance auf günstigere Gesundheitsfolgen durch Frühdiagnose könnten Folgendes umfassen: Verbesserung der Abdeckung der Zielpopulation mit Blick auf Screening-Programme, verstärkter Einsatz digitaler Lösungen und technische Unterstützung für die Mitgliedstaaten.
- Behandlung und Versorgung: Maßnahmen zur Erhöhung des Erfolgs der Versorgung und Behandlung von Krebskranken könnten Folgendes umfassen: Verbesserung des Zugangs zu hochwertiger Behandlung und der Inanspruchnahme neuer Therapien; Gewährleistung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit wichtiger Medikamente, Innovation und Forschung.
- Lebensqualität: Maßnahmen zur Gewährleistung der höchstmöglichen Lebensqualität für Krebspatienten, Krebsüberlebende und Pflegepersonen könnten Folgendes umfassen: Verbesserung der beruflichen Wiedereingliederung, Maßnahmen gegen Diskriminierung, Palliativbehandlung und Austausch bewährter Verfahren.
Nächste Schritte
Ziel der öffentlichen Konsultation ist es, EU-Bürgerinnen und -Bürgern sowie Interessenträgern Gelegenheit zu geben, sich einzubringen und dazu Stellung zu nehmen, wie das Thema in der EU am besten angegangen werden sollte. Die Ergebnisse der Konsultation werden in den Entwurf des europäischen Krebsbekämpfungsplans einfließen und dabei helfen, die Themenbereiche und den Umfang der künftigen Maßnahmen abzustecken. Die Konsultation läuft über 12 Wochen bis zum 28. April 2020.
Neben der öffentlichen Konsultation leitet die Kommission auch eine Konsultation zum Fahrplan für den Plan ein, die bis zum 3. März 2020 läuft. Bis Juli werden konkrete Punkte des Plans mit den Mitgliedstaaten erörtert, und es werden gezielte Konsultationen mit Interessenträgern durchgeführt. Vorgelegt wird der europäische Plan zur Krebsbekämpfung bis Ende dieses Jahres.
Zum Nachlesen
- Vertretung der Eurpäischen Kommission in Deutschland: Weltkrebstag: Europäische Kommission startet Konsultation zum europäischen Plan zur Krebsbekämpfung
- Europäischer Plan zur Krebsbekämpfung
- Konferenz-Homepage: Europe's Beating Cancer Plan: Let's strive for more
- Factsheet Why do we need an EU Cancer Plan
- Factsheet Fighting Cancer Through Research