Mit der European Open Science Cloud (EOSC) soll eine offene Plattform zum Austausch von Forschungsdaten aufgebaut werden, die zukünftig Forscherinnen und Forscher in ganz Europa verbindet. Durch die EOSC sollen Forschungsergebnisse und Forschungsdaten gemeinsam genutzt und wiederverwendet werden, wovon nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Wirtschaft und Gesellschaft profitieren.
In einem im Mai 2017 vorgestellten gemeinsamen Positionspapier hatten Deutschland und die Niederlande, bereits ihren Willen geäußert, die Entwicklung der EOSC voranzutreiben. Anlässlich einer Sitzung des Wettbewerbsfähigkeitsrats in Brüssel am 1. Dezember haben die Niederlande, Deutschland und Frankreich nochmals betont, dass sie sich diesem Ziel verpflichtet sehen. Dazu richten beide Länder ein gemeinsames internationales Büro zur Unterstützung der GO-FAIR-Initiative ein, das International Support and Coordination Office ISCO. Frankreich schließt sich an und wird einen Beitrag zu diesem Büro leisten. Die Aufgabe von GO-FAIR ist es, nach und nach die vorhandenen Forschungsdaten an wissenschaftlichen Einrichtungen aller Forschungsdisziplinen über Landesgrenzen hinweg zu erschließen. Somit dient die Initiative als Sprungbrett für die Verwirklichung einer europäischen Wissenschaftscloud.
Das internationale Unterstützungs- und Koordinierungsbüro ISCO wird Umsetzungsnetzwerke unterstützen und Vorhaben von Wissenschaft und e-Infrastrukturen zur Bereitstellung von Daten und Dienstleistungen nach dem FAIR-Prinzip fördern. Um den Prozess weiter voranzutreiben, werden das deutsche, niederländische und französische Forschungsministerium ihren jeweiligen finanziellen Beitrag zum ISCO leisten.
Für die Einrichtung des Büros in Deutschland hat das BMBF die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft beauftragt.
GO-FAIR
Die GO-FAIR-Initiative verfolgt einen offenen und kooperativen Ansatz. Das heißt, dass alle Mitgliedstaaten und Forschungseinrichtungen, e-Infrastrukturen und eventuell auch die Industrie das Projekt unterstützen und ergänzen können. GO-FAIR ist so ausgerichtet, dass gemeinsam genutzte digitale Forschungsdaten und -dienstleistungen die vier FAIR-Prinzipien erfüllen, so dass Daten auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) sind. FAIRe Daten und Dienstleistungen werden es ermöglichen, Forschungsdaten über Disziplin- und Landesgrenzen hinweg nachnutzbar zu machen und so helfen, neues Wissen zu generieren.
Zum Nachlesen
- ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (8.12.2017): ZBW setzt sich europaweit für den fairen Umgang mit Forschungsdaten ein