Die Kernelemente der am 16. Juni angekündigten Ergebnisse aus dem Vorläuferprogramm zur Verteidigungsforschung (Preparatory Action on Defence Research, PADR) und dem Europäischen Programm zur industriellen Entwicklung im Verteidigungsbereich (European Defence Industrial Development Programme, EDIDP), sind folgende:
- Hohe Beteiligung: Insgesamt haben sich 441 Einrichtungen mit 40 Vorschlägen an Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des EDIDP beteiligt. 223 Einrichtungen, die an 16 Vorschlägen beteiligt sind, werden durch das EDIDP unterstützt.
- Breite geografische Abdeckung: An den EDIDP-Projekten sind Teilnehmer aus 24 Mitgliedstaaten beteiligt.
- Starke Beteiligung von KMU: Bei 37 Prozent der Einrichtungen, die Mittel aus dem EDIDP erhalten, handelt es sich um KMU (insgesamt 83). Dies unterstreicht die Bedeutung KMU-spezifischer Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und spezieller KMU-Boni.
- Positive Auswirkungen auf die Zusammenarbeit: An den im Rahmen des EDIDP ausgewählten Vorschlägen sind durchschnittlich 14 Einrichtungen aus sieben Mitgliedstaaten beteiligt.
- Vollständige Kohärenz mit anderen Verteidigungsinitiativen der EU, insbesondere der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit (SSZ): Bei neun Vorschlägen, die im Rahmen des EDIDP finanziert werden, handelt es sich um SSZ-Projekte.
- Beitrag zur strategischen Autonomie der EU: Die EDIDP-Vorschläge stehen im Einklang mit den wichtigsten Prioritäten im Hinblick auf die Fähigkeiten, die die Mitgliedstaaten auf europäischer Ebene im Rahmen des Fähigkeitenentwicklungsplans vereinbart haben.
- Offen für Tochterunternehmen, die von einem Drittland kontrolliert werden: Die Ergebnisse des EDIDP zeigen, dass die Möglichkeit besteht, in der EU ansässige, von Drittländern oder Einheiten aus Drittländern kontrollierte Tochterunternehmen einzubeziehen, sofern sie angemessene, von den Mitgliedstaaten gebilligte Sicherheitsgarantien erfüllen. Dies gilt insbesondere für vier Teilnehmer, die von Rechtspersonen aus Kanada, Japan und den Vereinigten Staaten kontrolliert werden.
- Förderung disruptiver Technologien: Durch die PADR werden erstmals drei Projekte gefördert, die sich mit disruptiven Technologien befassen, und zwar durch gezielte Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen zur Vorbereitung des künftigen Europäischen Verteidigungsfonds (EVF), der bis zu 8 Prozent seines Budgets für disruptive Maßnahmen vorsieht. Diese sind wichtig, um zu gewährleisten, dass Europa weiterhin an der Spitze der technologischen Entwicklung steht.
Die angekündigten Projekte umfassen beispielsweise: Drohnen und verwandte Technologien (schwer entdeckbare Drohnen und taktische Drohnen, „Detect-and-Avoid“-Systeme für militärische Drohnen, Edge-Computing-Plattformen für Drohnen), Weltraumtechnologien (militärisch einsetzbare verschlüsselte Galileo-Empfänger, militärisch einsetzbare optische Nutzlast für kleine Satelliten, Big-Data-Systeme für die Satellitenüberwachung), unbemannte Bodenfahrzeuge‚ Hochpräzisions-Flugkörpersysteme (BLOS – Panzerabwehrraketen), künftige Marineplattformen, luftgestützte elektronische Angriffsfähigkeiten, taktische und Hochsicherheitsnetze, Plattformen für die Cyberraumlageerfassung, oder aktive Tarntechnologien der nächsten Generation.
Diese Projekte kommen zu den 15 anderen Forschungsprojekten hinzu, die seit 2017 bereits über die PADR und die anstehende direkte Unterstützung von zwei Großprojekten (MALE-Drohne und ESSOR) finanziert wurden.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (16.06.20): Neue Projekte bringen europäische Verteidigungsunion voran