Beide Präsidenten hoben gegenüber der Kommissarin die zentrale Bedeutung der Hochschulen für die Gestaltung eines leistungsfähigeren und besser integrierten Europäischen Forschungsraums hervor. Deutsche wie französische Hochschulen teilten eine gemeinsame Zukunftsvision der Forschung in Europa. Hiervon zeugten unter anderem die in beiden Ländern auf den Weg gebrachten Exzellenzinitiativen wie auch die darüber hinausgehenden Initiativen der deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der französischen Rektorenkonferenz (CPU) zur Förderung von Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Hochschulen seien überdies in beiden Ländern maßgebliche Akteure in der Forschungs- und Bildungspolitik.
Die Kommissarin unterstrich die Rolle, die den Hochschulvertretungen bei der Entscheidung über forschungs- und bildungspolitische Fragen zukommen müsse, und lud HRK und CPU ein, sich insbesondere bei der weiteren Ausgestaltung der Rahmenbedingungen des Europäischen Forschungsraums aktiv einzubringen.
Alle Seiten betonten die Bedeutung einer ausgewogenen regionalen Entwicklung in der EU und stimmten darin überein, dass nicht allein die Europäische Forschungspolitik mit ihrem Prinzip der Exzellenzorientierung Innovation hervorbrächte. Gerade in EU-Regionen mit noch unterdurchschnittlich ausgeprägten Forschungs- und Innovationskapazitäten sei Innovation oft das Ergebnis eines erfolgreichen Aufbaus regionaler Wissensdreiecke. Hier komme der regional verankerten Hochschulforschung eine wichtige Rolle zu. Die beiden Präsidenten überreichten der Kommissarin in diesem Zusammenhang eine von 13 europäischen Rektorenkonferenzen unterzeichnete Stellungnahme zur Zukunft der EU-Kohäsionspolitik.
Einigkeit bestand ebenfalls darin, die im künftigen Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ formulierte EU-Forschungs- und Innovationspolitik stärker auf die Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen auszurichten. Geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Forschung sei für die Lösung aller Herausforderungen der europäischen Gesellschaft zentral und müsse daher eigenständig über die ganze Breite der Themen und ohne Verengung auf bestimmte Nischenfelder gefördert werden.
HRK und CPU repräsentieren mit ihren insgesamt 376 Mitgliedshochschulen einen signifikanten Teil des europäischen Hochschulsektors. Die beiden Organisationen wollen ihre strategische Kooperation in Fragen der europäischen Forschungs- und Innovationspolitik weiter ausbauen.
Kontakt
Susanne Schilden
Tel.: 0228 - 887 - 152
Fax: 0228 - 887 - 110
E-Mail: presse(at)hrk.de