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Globale Initiative zur Anpassung des Weizens an den Klimawandel

Experten aus 22 Ländern, die gemeinsam einen großen Teil des Weltbedarfs an Weizen produzieren, haben sich vergangene Woche in Frankfurt/Main getroffen, um eine Strategie zur Verbesserung der Hitze- und Trockenstresstoleranz von Weizen zu entwickeln. Ziel ist, die wachsende Weltbevölkerung auch unter veränderten Klimabedingungen zu ernähren. Züchtungsforscher des Julius Kühn-Instituts bringen ihre Kompetenzen zur Trockenstressforschung ein.

Der Einladung des International Maize and Wheat Improvement Centre (CIMMYT) und des International Centre for Agricultural Research in Dry Areas (ICARDA) folgten über 100 Pflanzenwissenschaftler, Züchtungsforscher und Vertreter von Züchtungsfirmen. Sie berieten, wie sie ihre Kräfte bündeln, sich besser vernetzen und gemeinsam Lösungen finden können, um Weizen gegen den Klimawandel zu wappnen. Sie bündeln ihre Expertise und Ressourcen in einer großen globalen Partnerschaft, dem „Heat and Drought Wheat Improvement Consortium", kurz HeDWIC.

Einigkeit herrschte darüber, dass den genetischen Ressourcen (Sorten, Arten, Zuchtlinien), die sich in trocken-heißen Regionen der Erde entwickelt haben, eine Schlüsselrolle zukommt. Unter Nutzung modernster Phänotypisierungs- und Genotypisierungstechnologien sowie unter Einbeziehung aktueller Erkenntnisse aus dem Bereich der Pflanzenphysiologie sollen Pflanzen mit verbesserter Hitze- und Trockenstresstoleranz identifiziert werden. Dann gilt es, deren Eigenschaften mittels moderner Züchtungsverfahren (smart breeding) rasch in neue Sorten zu übertragen. Um dies zu erreichen, ist es nötig, dass Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten noch besser kommunizieren und zusammenarbeiten, damit ihre Ideen und ihr Handwerkszeug allen Beteiligten zur Verfügung stehen.

Das Julius Kühn-Institut (JKI) und die „Wheat Initiative“, die sich auf Betreiben der G20 im Jahr 2011 gründete, waren Mitorganisatoren des Initial-Treffens des HeDWIC. Die globale Initiative möchte Landwirten, vor allem in den ärmeren Ländern, deren Kleinbauern als erste mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert werden, neue Weizensorten zur Verfügung stellen, die auch unter veränderten Klimabedingungen (Hitze- und Trockenstress) ausreichend Ertrag liefern. An dem Treffen nahmen auch Vertreter internationaler Entwicklungs- und Wissenschaftsförderorganisationen teil, deren Ziele mit denen von HeDWIC konform gehen. Das Julius Kühn-Institut, das durch Prof. Dr. Frank Ordon in dem Konsortium repräsentiert wird, bringt seine langjährige Expertise in der Forschung zur Trockenstresstoleranz an Ackerkulturen wie Weizen, Gerste und Kartoffel ein.

Das International Maize and Wheat Improvement Centre (CIMMYT) in Mexico hat am 9.12.14 eine Presseinfo in Englischer Sprache zum Thema herausgegeben.

Hintergrund

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sagt voraus, dass bis zum Jahr 2050 die Jahresmitteltemperaturen, global gesehen, um 2 bis 5 Grad Celsius ansteigen werden. Auf die Weizenproduktion weltweit – insbesondere in den tropischen und subtropischen Regionen – wird dieser Temperaturanstieg und variablere Niederschlagsmengen dramatische Auswirkungen haben. Ein Großteil der ärmeren Weltbevölkerung lebt in diesen besonders betroffenen Gebieten in Afrika und Asien direkt von der Landwirtschaft, so dass der Klimawandel eine bedeutende Herausforderung für die zukünftige Ernährungssicherung darstellt. Daher beinhaltet das Forschungsprogramm „Weizen“ als Bestandteil der neuen CGIAR-Strategie zur Ernährungssicherung einen strategischen multidisziplinären Ansatz, der die Expertise und Ressourcen einer großen globalen Partnerschaft bündelt, mit der vorläufigen Bezeichnung „Heat and Drought Wheat Improvement Consortium“.

Quelle: Julius Kühn-Institu / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: G7 / G20 Global Themen: Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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